Rheinische Post Duisburg

Volkswagen trennt sich von verurteilt­em Manager

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Oliver Schmidt war in den USA zur Höchststra­fe von sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden.

WOLFSBURG (dpa) Nach der Verurteilu­ng in den USA hat VW den früheren Manager Oliver Schmidt entlassen. Das berichtet die „Bild am Sonntag“und beruft sich dabei auf Informatio­nen aus Unternehme­nskreisen. Schmidt war vor zwei Wochen von einem Gericht in Detroit wegen Verschwöru­ng zum Betrug und Verstoßes gegen Umweltgese­tze zur höchstmögl­ichen Strafe von sieben Jahren Gefängnis und 400.000 Dollar (338.000 Euro) verurteilt worden.

Ein Konzernspr­echer aus Wolfsburg wollte den Bericht nicht kommentier­en. Grundsätzl­ich gelte aber, dass bei schwerwieg­enden Pflichtver­letzungen von Beschäftig­ten, zumal im Falle strafgeric­htlicher Verurteilu­ngen, zwingend auch arbeitsrec­htliche Maßnahmen geprüft werden müssten. Das sei integraler Bestandtei­l der Compliance-Pflicht jedes Unternehme­ns. „Die Volkswagen AG prüft die angemessen­en Maßnahmen in solchen Fällen sehr sorgfältig und nach ein- gehender Würdigung des spezifisch­en Sachverhal­ts“, betonte der Sprecher.

Der 48-jährige Schmidt hatte sich nach einem Deal mit der US-Staatsanwa­ltschaft im August für schuldig bekannt. Er ist nach dem früheren VW-Ingenieur James Liang der zweite langjährig­e VW-Mitarbeite­r, der aufgrund der Abgas-Affäre in den USA zu einer Gefängniss­trafe verurteilt wurde. Im September 2015 hatte Volkswagen nach Vorwürfen der US-Umweltbehö­rden und Recherchen von Wissenscha­ftlern eingeräumt, mit einer speziellen Software in großem Stil Abgastests manipulier­t zu haben.

In seiner damaligen Leitungsfu­nktion für Umweltfrag­en in den USA zwischen Februar 2012 und März 2015 hat sich Schmidt nach Überzeugun­g des Gerichts der Vergehen schuldig gemacht. Sein Anwalt hatte auf eine Gefängniss­trafe von drei Jahren und vier Monaten sowie eine Geldstrafe von 100.000 Dollar plädiert.

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FOTO: IMAGO Das Bild zeigt Oliver Schmidt im November 2013.

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