Für Nationaltorwart Neuer beginnt Wettlauf mit der Zeit
MÜNCHEN (dpa) Das lange Warten auf Top-Torhüter Manuel Neuer entwickelt sich zu einer der spannendsten Fragen an der Schwelle zum WM-Jahr 2018. Der 31 Jahre alte Fußball-Weltmeister könnte nach neuen Aussagen von Bundestrainer Joachim Löw erst in der heißen Endphase der Saison ins Tor des FC Bayern München zurückkehren und auch der deutschen Nationalmannschaft erst in der direkten Vorbereitung auf das Weltmeisterschaftsturnier in Russland wieder zur Verfügung stehen.
Am 16. September stand Neuer beim 4:0 gegen Mainz 05 letztmals im Bayern-Tor. Danach stoppte ihn der dritte Bruch am linken Fuß in diesem Jahr. Operation, Ruhigstellung, Krücken – Rückkehr offen. Die Fixierung eines Comeback-Zeitplans vermeiden Neuer und auch die Verantwortlichen beim FC Bayern beharrlich. Nun deutete Löw im Jahresrückblick Sport des Radiosenders B5 an, dass es Frühjahr werden dürfte, bis Neuer seinen Job wieder ausüben kann. „Der Plan ist, dass er irgendwann im Februar, März wieder voll umfänglich trainieren kann“, verriet der Bundestrainer. Mit Blick auf die Mitte Juni beginnende WM sei dann aber „sicherlich noch Zeit“.
Den Bayern wird ihr Kapitän auf jeden Fall in der ersten Phase der Rückrunde inklusive ChampionsLeague-Achtelfinale gegen Besiktas Istanbul fehlen. „Wir gehen da überhaupt kein Risiko ein, wir werden bei ihm die Belastung Schritt für Schritt steigern“, sagte Trainer Jupp Heynckes. Er muss nichts überstürzen, weil sich Sven Ulreich zu einem absolut verlässlichen Vertreter entwickelt hat. Der Kapitän wird nicht ins Trainingslager des BundesligaHerbstmeisters nach Katar am 2. Januar reisen.
Neuer spielte sein vorerst letztes Länderspiel am 11. Oktober 2016 in Hannover beim 2:0 gegen Nordirland. Sein 75. Einsatz für Deutschland könnte sogar erst im Rahmen des Trainingslagers in Südtirol am 2. Juni 2018 in Klagenfurt gegen Österreich stattfinden.