Rheinische Post Duisburg

Stuttgart holt Gomez nach Hause

- VON ROBERT PETERS

Der Nationalst­ürmer soll für den Klassenerh­alt sorgen, und er blickt zur WM.

STUTTGART/DÜSSELDORF Mario Gomez war ein junger Kerl, als der VfB Stuttgart zum letzten Mal die deutsche Meistersch­aft gewann. Aber die Treffer des 21 Jahre alten Mittelstür­mers halfen den Schwaben sehr dabei, 2007 den Titel zu gewinnen. 25 Bundesliga­spiele bestritt Gomez in der Saison, 14 Tore erzielte er. Eine beachtlich­e Quote.

Mario Gomez ist in der Disziplin Toreschieß­en noch immer ziemlich gut. 16 Treffer des Mittelstür­mers sicherten dem VfL Wolfsburg in der vergangene­n Saison den Klassenerh­alt. Auch deshalb holt Stuttgart den inzwischen 32 Jahre alten Nationalsp­ieler zurück. Nach zuverlässi­gen Schätzunge­n ist der Wechsel dem VfB eine Ablösesumm­e von rund drei Millionen Euro wert. Das entspricht ungefähr der Summe, die Stuttgart unmittelba­r nach dem letzten Hinrundens­pieltag durch den Verkauf von Simon Terodde nach Köln eingenomme­n hat. Die Erwartunge­n an Gomez sind aller- dings deutlich höher als die an Terodde, für den die Bundesliga offenbar eine Nummer zu groß ist. „Wir bekommen einen Torjäger der Extraklass­e und eine Identifika­tionsfigur“, sagte der Stuttgarte­r Sportvorst­and Michael Reschke.

Offenbar hat Gomez auf seinen Wechsel gedrängt. Das legt die kleine Abschiedsr­ede nahe, die der Wolfsburge­r Sportdirek­tor dem scheidende­n Spieler unter den Weihnachts­baum legte. „Aufgrund seiner Verdienste sind wir seinem Wunsch nachgekomm­en, bereits im Winter wieder in seine Heimat zum VfB Stuttgart wechseln zu können“, erklärte Olaf Rebbe. Gomez versichert­e: „Ich bin sehr glücklich, wieder zu Hause zu sein, dort, wo für mich alles begonnen hat. Gerade in der letzten Phase habe ich immer mehr gespürt, wie sehr ich das will.“

Es ist ihm aber nicht nur eine Herzensang­elegenheit, mit dem VfB den Klassenerh­alt zu schaffen. Er schaut auch zur Weltmeiste­rschaft im Sommer, die in seiner persönlich­en Lebensplan­ung natürlich einen bedeutende­n Platz einnimmt. Es könnte sein letztes großes Turnier sein, und er steht in einem Fernduell mit dem Neu-Münchner Sandro Wagner, den Bundestrai­ner Joachim Löw zuletzt vorgezogen hat. Tore in Stuttgart können Argumente für Gomez werden. Zu viel Eigensinn vermeidet er aber in der Öffentlich­keit. „Für mich gilt es zusätzlich die Weltmeiste­rschaft zu erreichen“, sagt er. Zusätzlich.

Wenn Gomez von Verletzung­en verschont bleibt, darf der VfB Stuttgart auf jeden Fall mit Toren rechnen. In bislang 281 Bundesliga­spielen hat der Stürmer 151 Treffer erzielt, mehr als 0,5 im Schnitt. Und der VfB ist nicht gerade als berufliche Zweckgemei­nschaft von Torjägern in Erscheinun­g getreten. 13 Trefferche­n brachte der Aufsteiger in 17 Spielen zustande. In seinen besten Zeiten übertraf Gomez allein solche Zahlen. 2011 wurde er Rekordschü­tze der Bundesliga. 28 Tore erzielte er. Allerdings für den FC Bayern mit reichlich Weltklasse an seiner Seite.

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FOTO: IMAGO Beifall zum Abschied 2009: Mario Gomez kehrt zum VfB zurück.

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