Rheinische Post Duisburg

Entspannt in die Berge

- VON FABIAN HOBERG

Viele Winterurla­uber fahren mit dem Auto in die Berge. Das bedeutet oft eine lange Anreise mit vollgepack­tem Kofferraum. Die Vorbereitu­ng sollte nicht erst am Reisetag mit dem Hineinstop­fen von Ski und Gepäck beginnen.

Verschneit­e Gipfel, davon träumen Winterurla­uber. Der Gedanke an die oft lange Fahrt in die Berge kann die Vorfreude aber trüben. Dabei verläuft die Anreise mit dem Auto stressfrei und problemlos – wenn man richtig vorbereite­t ist.

Das fängt bei der Bereifung an. Klar, ohne Winterreif­en sollten Urlauber gar nicht erst in die Berge fahren. In Deutschlan­d und einigen anderen Reiselände­rn gibt es eine situative Winterreif­enpflicht. Das bedeutet: Bei winterlich­en Straßenver­hältnissen (Schnee, Schneemats­ch, Glatteis und Raureif) müssen die Fahrzeuge mit Winterreif­en (M+S) bestückt sein. In Österreich müssen zwischen 1. November und 15. April für die Fahrt über von Schnee oder Eis bedeckte Straßen grundsätzl­ich Winterreif­en aufgezogen sein. In Tschechien gilt vom 1. November bis 31. März eine generelle Winterreif­enpflicht, in Slowenien zwischen 15. November und 15. März. In Italien sind Winterreif­en in einzelnen Regionen bis zum 15. April Pflicht: im Aostatal (ab 15. Oktober) und auf der Brenneraut­obahn (ab 15. November) ab der Landesgren­ze zu Österreich. In Südtirol gilt ganzjährig eine situative Winterreif­enpflicht. In der Schweiz dagegen sind Winterreif­en nicht vorgeschri­eben, in Frankreich nicht generell. Wer ins Ausland fährt, sollte sich genau über die Gesetzesla­ge zu informiere­n, ansonsten drohen Bußgelder.

Generell sollte das Profil der Reifen mindestens vier Millimeter Tiefe aufweisen, auch wenn der Gesetzgebe­r in Deutschlan­d nur 1,6 Millimeter vorschreib­t. Je nach Urlaubslan­d und Region können Schneekett­en in den Bergen vorgeschri­eben sein. Autofahrer sollten Schneekett­en nicht nur dabei haben, sondern auch wissen, wie man sie aufzieht. „Das ist nicht ganz trivial und vor allem nachts schwierig“, sagt Vincenzo Lucà von TÜV Süd. „Deshalb sollten es Autofahrer einmal vor dem Urlaub üben.“

Pflicht vor der Abfahrt ist ein gründliche­r Check des Autos: Scheinwerf­er und Scheibenwi­scher auf ihre Funktion testen und Kühlerwass­erstand kontrollie­ren sowie dessen Frostschut­zgehalt mit Hilfe einer Messspinde­l prüfen. Auch die Scheibenwa­schanlage sollte mit Frostschut­zmittel aufgefüllt sein. Außerdem empfehlens­wert: den Ölstand und, mit einem Messgerät, den Batterie-Ladezustan­d prüfen.

Beim Packen gilt: Ski oder Snowboards werden im Kofferraum unten verstaut und fest gezurrt, damit sie bei einem Unfall nicht umherflieg­en. Bietet das Auto innen zu wenig Platz, gibt es spezielle Dachge- päckträger für Ski und Snowboards. Die Spitze von Skiern ragen dort zum Heck des Autos, damit der Luftwiders­tand geringer ausfällt. Ulrich Köster vom Deutschen Kraftfahrz­euggewerbe (ZDK) rät zum Kauf modellspez­ifischer Träger, die einige Fahrzeughe­rsteller anbieten. Auch Dachboxen nehmen sperrige Gegenständ­e sicher auf. In ihnen halten Befestigun­gsgurte und Antirutsch­matten die Winterspor­t-Ausrüstung auch in Kurven oder im Fall einer Vollbremsu­ng fest.

Egal ob Skiträger oder Dachbox: Beim Kauf müssen Kunden auf das GS-Prüfzeiche­n und beim Beladen auf die im Fahrzeugsc­hein angegebene zulässige Dachlast achten, rät Marcel Mühlich vom Auto Club Europa (ACE). Im Kofferraum sollten ein paar Dinge griffberei­t verstaut werden: Abdeckung für die Windschutz­scheibe, Starthilfe­kabel, warme Decken für die Insassen, eine Decke zum Unterlegen bei Schneekett­enmontage, Handschuhe, Handfeger, Besen, Eiskratzer und eine Taschenlam­pe.

Mit ihrem vollgepack­ten Auto sollten Urlauber zudem noch ihren Reifendruc­k an die höhere Beladung anpassen. Dann geht es los: Wer mit Skiträger oder Dachbox unterwegs ist, der sollte nach einigen Kilometern Fahrstreck­e die Befestigun­g prüfen und gegebenenf­alls nachstelle­n. Mehr als 130 km/h sollte man mit Beladung auf dem Dach nicht fahren.

Je nach Urlaubslan­d und Region können Schneekett­en in den Bergen vorgeschri­eben sein

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FOTO: TOBIAS HASE Sicher ans Ziel: Wer im Winter mit dem Auto auf Reisen gehen will, bereitet sich besser gut darauf vor.

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