Die USA beschließen den „War Brides Act“
Viele Deutsche träumten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs davon, ihr Heimatland zu verlassen. Die schrecklichen Erfahrungen des Krieges, die Armut der ersten Nachkriegsjahre – vor allem junge Menschen glaubten, anderswo bessere Zukunftschancen zu haben. Eines der Länder, von denen viele träumten, waren die USA – obwohl die meisten kaum etwas über dieses ferne Ziel wussten. Der eine hatte vielleicht Karl May gelesen, der andere positive Erfahrungen mit amerikanischen GIs gemacht. Die Ausreise aus Deutschland war in den ersten Jahren nach dem Krieg schwierig. Denn die äußeren Grenzen der Besatzungszonen durften nur mit Genehmigung übertreten werden – faktisch ein Ausreiseverbot. Für eine Gruppe wurde es jedoch in den letzten Tagen des Jahres 1945 einfacher, der Heimat den Rücken zu kehren. Viele amerikanische GIs hatten während ihres Auslandseinsatzes die Frau fürs Leben gefunden und geheiratet. Auch viele Deutsche gehörten zu diesen so genannten „Kriegsbräuten“. Am 28. Dezember 1945 regelte der Kongress der USA die rechtliche Situation dieser Frauen im „War Brides Act“. Das Gesetz erlaubte es ihnen, aus ihren Heimatländern aus- und in die USA einzureisen. Dies betraf Europäerinnen, aber auch Frauen aus asiatischen Ländern. Rund 100.000 Personen immigrierten auf diesem Weg in die USA und erfüllten sich ihren Traum von einer neuen Zukunft.