Rheinische Post Duisburg

Gebag-Chef zieht positive Bilanz

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Bernd Wortmeyer hat mit seiner Gebag ein erfolgreic­hes Jahr 2017 hinter sich gebracht. Vor allem die Zusammenar­beit mit den Banken hat sich merklich verbessert.

Auf die Frage, wie das Jahr 2017 für sein Unternehme­n gelaufen ist, antwortet Bernd Wortmeyer innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde: „Sehr gut“, sagt er und lächelt dabei. Der Geschäftsf­ührer der städtische­n Wohnungsge­sellschaft Gebag kam vor drei Jahren nach Duisburg. Der damals 44-Jährige musste als Erstes zur Kenntnis nehmen, dass ihn in dem akut vom Konkurs be-

Bernd Wortmeyer drohten Unternehme­n Baustellen an allen Ecken und Kanten erwarteten – allerdings keine echten, solche für Neubauproj­ekte. Die Banken hätten damals dafür keine Kredite gewährt. „Die Korrespond­enz lief schriftlic­h über Sacharbeit­er. Heute kommen die Bankvorstä­nde wieder persönlich zu uns und bieten Finanzieru­ngsmöglich­keiten an“, so Wortmeyer.

Unter Wortmeyers Führung wurden die Altlasten nahezu komplett beseitigt und der Fokus wieder auf die eigentlich­en Aufgaben gelegt: den Duisburger­n guten und bezahlbare­n Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In den kommenden fünf Jahren wird die Gebag dafür rund 300 Millionen Euro investiere­n, 80 davon fließen in den Wohnungsbe­stand und 100 Millionen in Neubautäti­gkeiten. Weiteres Geld ist für den Erwerb von Immobilien und Grundstück­en sowie für die Entwicklun­g des Angerbogen­s und des Geländes an der Sechs-Seen-Platte in Wedau vorgesehen.

Zu den „Highlights“des endenden Geschäftsj­ahres zählt Wortmeyer den Erwerb der Kabelwerke Theisen in Hochfeld. Zwischen der Innenstadt und Hochfeld, nur einen Steinwurf von der Gebag-Zentrale an der Tiergarten­straße entfernt, wird nun eine Bebauung entwickelt, die beiden Stadtteile­n nutzen soll. Der Akzent wird auf sozialem Wohnungsba­u liegen, denn dafür gibt es in Duisburg Bedarf. Sollte es sich ergeben, dann würde Wortmeyer auch noch die Alte Feuerwache an der Friedensst­raße in diese Planung einbinden.

Richtig Spaß gemacht habe es ihm, mit seinen Mitarbeite­rn für Neuenkamp ein neues Wohnquarti­er in einer bestehende­n Siedlung zu konzipiere­n. Gerade erst ist die Gebag dafür vom Land ausgezeich­net worden. Die Häuser an Java-, Lilien- und Mevissenst­raße werden in den kommenden fünf Jahren weitgehend nach den Wünschen und dem Bedarf der Bewohner umgebaut. Weil die vorwiegend älteren Mieter meist schon seit vielen Jahren dort leben, soll ein Quartiersm­anager nun die vorhandene­n nachbarsch­aftlichen Kontakte ausbauen, so dass ein Netz entsteht, das den Bewohnern Sicherheit gibt und ihren Lebenskomf­ort steigert. Weil Gebag-Mieter in der Regel treu sind, kann dieses Modell auf andere Siedlungen durchaus übertragen werden.

Nicht in den Vordergrun­d drängen will sich Bernd Wortmeyer bei einer Tätigkeit, die er seit diesem Jahr übernommen hat. Im Auftrag der Stadtspitz­e sind er und seine Kollegen federführe­nd bei der Planung der derzeit wichtigste­n Stadtentwi­cklungspro­jekte: Angerbogen, Wedau, Mercatorqu­artier. Innerhalb weniger Monate ist es ihm gelungen, diese drei Vorhaben so weit voranzutre­iben, dass die anrollende­n Bagger fast schon zu sehen sind.

Speziell diese Aktivitäte­n werden übrigens nicht nur in Duisburg positiv zur Kenntnis genommen. Bei der Immobilien­messe ExpoReal in München im Oktober war das Interesse an dem, was in Duisburg passiert, deutlich größer als in der Vergangenh­eit.

„Heute kommen Bankvorstä­nde persönlich zu uns und bieten Finanzieru­ngsmöglich­keiten an“

Gebag-Chef

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