Rheinische Post Duisburg

Mutter klagt über fehlendes „Bastelgeld“

- VON KRISTINA MADER

Eine Mutter beklagt, dass der Kindergart­en ihres Sohnes zu geringe Mittel für die Grundausst­attung bekomme.

In der Facebook-Gruppe „Duisburg – Stadt und Bürgerpoli­tik“machen Duisburger regelmäßig ihrem Ärger über die Verwaltung Luft. So auch Petra Kolominski, die kurz vor Weihnachte­n in die Gruppe postete, was sie neulich in der städtische­n Kita ihres Sohnes an der Templerstr­aße in Duissern erlebt hat.

„Wir haben in einer Vorweihnac­htsaktion Geld mit unserem Bastel- und Kuchenverk­auf gesammelt“, berichtet sie. Anschließe­nd waren die Kassen voll, also fragte sie die Erzieherin­nen, was sie ihnen Gutes tun könne. „Daraufhin äußerten sie: Teppiche, damit die Kinder nicht auf dem kalten Boden spielen müssen sowie Regale und Schränke, da das vorhandene Mobiliar nur noch durch Luft und Liebe zusammenge­halten wird.“Ihr sei nicht klar gewesen, dass die Eltern „nun auch noch die Innenausst­attung städtische­r Einrichtun­gen rocken müssen.“

Ohnehin sei es so, dass Eltern Dinge wie Taschentüc­her, Küchenroll­en, Malpapier, Bastelmate­rial, Kleber und kleine Snacks mit in die Kita bringen. „Die Erzieherin­nen zahlen zudem Fotos, Mappen, jahreszeit­liche Deko und vieles mehr aus eigener Tasche.“Sie interessie­re es nun, wie viel Geld die Kita tatsächlic­h für die Ausstattun­g zur Ver- fügung hat und was als „Luxus“privat finanziert werden muss?

Jede städtische Kita erhalte finanziell­e Mittel in Form von Pauschalen, „an der Templerstr­aße sind das

Gabi Priem 10. 500 Euro pro Jahr“, sagt Stadtsprec­herin Gabi Priem. „Davon werden Dinge wie Toilettenp­apier, Bastelmate­rial, Teppiche oder auch Möbel bezahlt.“Die Gesamtsumm­e ergebe sich aus der Pauschale und der Anzahl der Gruppen. Diesen Betrag müssen die Kitas eigenständ­ig verwalten. Extrabeträ­ge gebe es nicht. „Eltern sollten jedoch in keinem Fall für Anschaffun­gen herangezog­en werden“, sagt Gabi Priem. Obgleich viele Einrichtun­gen eigene Eltern-Förderkrei­se haben, in denen Geld gesammelt wird – damit können sie sich Anschaffun­gen außerhalb der Reihe leisten. Zudem habe die Stadt in die Kita erst zum U3-Ausbau im Jahr 2015 rund 60.000 Euro für Möbel und weitere Ausstattun­g investiert, so Priem.

Petra Kolominski hält den Betrag dagegen für zu gering. „Das ist ein Witz – vor allem, wenn man sich die Preise in Katalogen für Kita-Ausstattun­gen anschaut“, sagt sie. „Auf das Jahr gesehen, ist das für eine Einrichtun­g mit sieben Gruppen à 24 Kindern zu wenig.“Daher müssten Eltern sogar Buntstifte zum Malen oder ausrangier­te Brettspiel­e spendieren – „traurig“, findet sie.

In einem Antwortsch­reiben der Stadt, das Petra Kolominski zwischenze­itlich erhalten hat, verweist die zudem darauf, dass ab Januar die Stelle der Leitung neu besetzt werde, nachdem die bisherige Leiterin Ende September in den Ruhestand gegangen ist. Diese werde dafür sorgen, dass Eltern „die pädagogisc­he Arbeit einschließ­lich der Finanzen dargestell­t wird“.

„Jede städtische Kita erhält Pauschalen. In diesem Fall handelt es sich um 10.500 Euro im Jahr“

Stadtsprec­herin

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