Rheinische Post Duisburg

„Mybus“fährt nicht bis in den Werthacker

- VON FABIENNE PIEPIORA

Die Siedlung ist besonders abends schlecht angebunden. Die DVG ist mit den ersten Erfahrunge­n von „Mybus“zufrieden. Die stärkste Nachfrage ist in den Abendstund­en.

Seit bald drei Monaten fahren kleine Busse unter dem Label „Mybus“durch die Innenstadt und chauffiere­n Fahrgäste nach Hause. Die Nutzer müssen sich eine App herunterla­den und können dann einen Wagen anfordern. Der sammelt die Kunden am Standort ein – und setzt sie vor der Haustür ab. Je nach Weg werden noch weitere Fahrgäste mitgenomme­n, unabhängig von starren Fahrplänen.

„Das ist eine super Sache, doch leider wurde der Werthacker mal wieder vergessen, dabei gehören wir doch auch zu Duissern“, erklärt Gisela Schnelle-Parker. Die GrünenPoli­tikerin ärgert, dass vor allem innenstadt­nahe Gebiete mit Insellage, wie der Werthacker oder auch Neuenkamp, nicht vom Mybus bedient werden. „Dabei wäre das dort besonders sinnvoll, wenn die Leute abends aus der Stadt nach Hause kommen wollen. Jetzt müssen sie sich ein Taxi nehmen.“

In der Tat zeigt ein Blick auf die „Mybus“-Karte, dass in Duissern hinter der Wintgenstr­aße Schluss ist. In Neudorf ist die Grenze hinter dem Alten Friedhof und in der Altstadt hinter dem Innenhafen. Wer auswärts wohnt, muss folglich den Nachtbus nehmen oder ein Taxi rufen. „Wir testen zunächst dort, wo die meisten Fahrtbezie­hungen/ Fahrtwünsc­he vorhanden sind. Die

Kathrin Naß sind in diesem Gebiet gewünscht, weil sich vor allem dort auch viele Kneipen und Lokale befinden“, erklärt Kathrin Naß auf Nachfrage – und ergänzt: „Wir befinden uns gerade in der Pilotphase. Das ist ein einmaliges Projekt, mit dem wir erst einmal Erfahrungs­werte sammeln müssen.“Andere Verkehrsun­ternehmen schauen deshalb neugierig nach Duisburg. Je nachdem wie es läuft, könnte auch in anderen Städten bald so genannte „on-demandSyst­eme“eingeführt werden.

Mit der bisherigen Nutzung ist die DVG zufrieden. Die App wurde seit dem offizielle­n Betriebsst­art Ende Oktober bis Dezember bereits von mehr als 8000 Nutzern herunterge­laden und installier­t. Zuvor hatte es eine vierwöchig­e Testphase mit 1000 Nutzern gegeben.

„Mybus ist als Ergänzung zum bestehende­n Nahverkehr­sangebot konzipiert, die Kleinbusse sind daher nur zu den Schwachver­kehrszeite­n am Wochenende unterwegs.“Bisher fährt der „Mybus“an Freitagen und Samstagen von 19 Uhr bis 4 Uhr morgens und von 10 Uhr bis 19 Uhr am Sonntag.

„Die stärkste Nachfrage erzielt das Angebot in den Abendstund­en, sonntags ist die Nachfrage deutlich geringer“, erläuterte­t DVG-Sprecherin Kathrin Naß.

Das ist ein einmaliges Projekt, mit dem wir erst einmal Erfahrungs

werte sammeln“

DVG-Sprecherin

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