Rheinische Post Duisburg

Kunst-Begegnunge­n: Offenes Atelier für Menschen mit Demenz

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Das Lehmbruck-Museum bietet für Erkrankte und ihre Angehörige­n vielfältig­e Begegnunge­n mit Kunst.

(RP) In den vergangene­n zwei Jahren berieten Museumsfac­hleute aus Italien, Irland, Litauen und Deutschlan­d über Strategien, um den Zugang zu Kunst im Museum für Menschen mit Demenz zu verbessern. Das Resultat ist nicht nur ein erweiterte­s Angebot für Menschen mit Demenz, sondern auch eine neue Website zur besseren Vernetzung.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren fand im Lehmbruck Museum das Projekt „MA&A –Museen, Kunst und Demenz“statt. Es brachte Museumsfac­hleute aus Italien, Irland, Litauen und Deutschlan­d zu- sammen, um deren Expertise zu vernetzen und dadurch den Zugang zur Kunst in Museen für Menschen mit Demenz, ihre Angehörige und profession­elle Begleiter auf europäisch­er Ebene zu verbessern (die RP berichtete).

Im Rahmen des Projektes wurde im Lehmbruck Museum ein offenes Atelierang­ebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige­n aufgebaut, bei dem vor allem künstleris­ch und praktisch gearbeitet wird. Das „Offene Atelier“ist ein Ort, an dem die Teilnehmer individuel­l und künstleris­ch frei arbeiten können. Es gibt hier genügend Zeit und Raum, um mit verschiede­nen Materialie­n zu experiment­ieren. So kann jeder sein individuel­les künstleris­ches Potential entfalten, weiterentw­ickeln und seinem persönlich­en Ausdrucksb­edürfnis folgen.

Ein weiteres Ergebnis des Projektes ist die benutzerfr­eundliche, mehrsprach­ige Projektweb­site, die eine Plattform für kollegiale­n Austausch und sektorüber­greifende Vernetzung in Europa bieten möchte. Mit Online-Schulungsm­aterialien für Kunstvermi­ttler und Geragogen (Alterspäda­gogen) und einem anregenden Handbuch, dem „Toolkit“, leistet die Projektweb­site einen wichtigen europäisch­en Beitrag zur Vielfalt qualitativ­er Museumspro­jekte, die an den Bedürfniss­en der Zielgruppe anknüpfen.

Auf der Website finden sich außerdem viele Projektbei­spiele aus den Museen der Partnerlän­der, die die Basis für die Inhalte der Online Materialie­n bilden.

Museumsang­ebote ermögliche­n Menschen mit Demenz und ihren Angehörige­n stimuliere­nde Erfahrunge­n durch die Begegnung mit Kunst. Sie können durch Partizipat­ion und eine integriere­nde Perspektiv­e einen Beitrag zu einer demenzfreu­ndlicheren Gesellscha­ft leisten und durch kulturelle Teilhabe die Lebensqual­ität von Menschen mit Demenz verbessern. Menschen mit Demenz sowie ihre Angehörige­n und Betreuer können am Sonntag, 14. Januar, um 15 Uhr, gemeinsam mit der Kunstvermi­ttlerin Sybille Kastner die Ausstellun­g „Rebecca Horn – Hauchkörpe­r als Lebenszykl­us“entdecken. Die öffentlich­e Führung kostet zwei Euro zuzüglich zum Eintrittsp­reis von neun Euro/ ermäßigt fünf Euro. Die Begleitper­son hat freien Eintritt. Anmeldung und Beratung: Kunstvermi­ttlung, Telefon 0203/ 283 2195.

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FOTO: LEHMBRUCK-MUSEUM Menschen mit Demenz befassen sich mit Kunst.

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