Torsten Graw kratzt an der Rekordmarke von Volker Dorn
42. Angerlauf: Elfjährige Klara-Sophie Weiffen unterbietet den Streckenrekord über 10000 -Meter um über sechs Minuten.
LAUFSPORT Das war knapp. Zum ersten Mal nahm Torsten Graw am Samstag am Angerlauf teil – und beinahe hätte er auf Anhieb eine 24 Jahre anhaltende Geschichte neu geschrieben. Nur zehn Sekunden fehlten dem Mann vom LAZ RheinSieg bei der 42. Auflage des 10000Meter-Laufs, um den Rekord von Volker Dorn einzustellen, den der inzwischen 54-Jährige mit 31:37 Minuten im Dress des LC Duisburg 1994 bei der Veranstaltung des TuSpo Huckingen aufgestellt hatte. Graw war dennoch „sehr zufrieden“mit seiner Siegerzeit. Hätte der 26Jährige von Dorns Rekord gewusst, vielleicht wäre er noch etwas schneller um die Anger gelaufen.
Sollte Graw im nächsten Jahr erneut an den Start gehen, könnte es eng für Dorn werden. „Ich war eineinhalb Jahre verletzt und habe erst im Oktober wieder mit dem Training begonnen. Dafür war es ein sehr guter und kontrollierter Lauf“, läuft der ehemalige Athlet vom ASV Duisburg, der 2009 Deutscher Jugend-Vizemeister über 5000 Meter wurde, seiner Top-Form noch immer etwas hinterher.
Das gilt in etwas größerem Ausmaß auch für einen aktuellen ASVAthleten. Karsten Kruck kam mit 34:14 Minuten und deutlichem Rückstand auf Graw wie auch auf den Zweiten Fabian Dichans (1:09) als Dritter ins Ziel. Im Juni des letzten Jahres noch überragender Sieger beim „Hitze-Marathon“in Duisburg habe er nun „einige Kilo zu viel“auf den Rippen, berichtet Kruck. Grund dafür sei aber nicht etwa der Weihnachtsspeck, erklärt der bekennende Süßigkeiten-Fan. Kruck versuchte sich im Fußballspielen. „Dabei habe ich mir im Oktober den Fuß gebrochen und bin anschließend durch ein hohes Arbeitspensum kaum zum Trainieren gekommen. Man sieht die Kilos zwar nicht, aber ich spüre sie bei jedem Schritt. Dritter zu werden, ist aber auch schön.“
Der Zweitplatzierte war ebenfalls zufrieden. Fabian Dichans unterbot seine Zeit, die im Vorjahr zum Sieg an der Anger gereicht hatte, um 25 Sekunden. „Das ist mein persönlicher Streckenrekord“, strahlte der Mann vom Ayyo-Team Essen.
Auch wenn Dorns Rekord nicht fiel, gab es bei der 42. Auflage der Huckinger Traditionsveranstaltung noch einige bemerkenswerte Bestmarken.
Und für diese sorgten die Damen. Beim 5000-Meter-Lauf, den Tobias Middendorf vom TB Burgsteindorf in 16:51 Minuten gewann, kam Sonja Vernikov mit 18:18 Minuten als Gesamtfünfte ins Ziel. Damit war die 17-Jährige von Alemannia Aa- chen nicht nur schnellste Dame – sie unterbot den Altersklassen-Rekord der U 18, den Julia Hintze vor zwei Jahren im Dress des ASV Duisburg aufgestellt hatte, um satte 3:18 Minuten.
Das nötigte auch Roman Roßmann Respekt ab. „Das ist wahrscheinlich ein Rekord für die Ewigkeit“, war der Mitorganisator neben den schnellen Zeiten auch von den Teilnehmerzahlen bei optimalem Wettern angetan. 352 Starter liefen insgesamt bei der 42. Auflage durchs Ziel – über 130 mehr als im Vorjahr. „Und in den letzten zehn Jahren waren es nur einmal mehr“, ordnet Roßmann die Zahl weit oben ein.
Nicht hoch genug einzuordnen ist jedoch, was Klara-Sofie Weiffen beim 10000-Meter-Hauptlauf ablieferte. Da sich ihr Vater bei der Anreise verfahren hatte, musste die Läuferin vom TV Witzhelden kalt an den Start gehen. 44:12 Minuten später kam sie hinter Katarina Buth (43:06, TRC Essen) und Sarah Mangler (43:07, Grafenberg) als Dritte im dünn besetzten Damenfeld ins Ziel. Den Rekord in der U18 von Sandra Willoweit (ETuS Wedau) aus dem Jahr 1998 unterbot sie um 6:23 Minuten. Das wird der Elfjährigen so schnell keine nachmachen. Da fällt eher der Rekord von Volker Dorn. Torsten Graw ist schon dran.. .