Rheinische Post Duisburg

Hanna Böhm verblüfft die Preisricht­er

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DM in Chemnitz: Die 16-Jährige vom DSC Kaiserberg bietet in der Jugend-A-Klasse eine starke Leistung und wird Siebte.

EISKUNSTLA­UF (the) Karin RiedigerHe­intges konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ihrer Tochter Isabel, die ebenfalls in Chemnitz dabei war, ging es ähnlich. „Wer ist das denn?“, kam es von einem der Preisricht­er. „Sie ist mir ja bislang überhaupt nicht aufgefalle­n.“Das hat sich bei der Deutschen Nachwuchsm­eisterscha­ft in Sachsen nun schlagarti­g geändert. Denn Hanna Böhm vom DSC Kaiserberg war so etwas wie ein Shooting Star. Gleich bei ihrer ersten DM-Teilnahme holte sie sich den siebten Platz und war in ihrer Altersklas­se die zweitbeste Läuferin aus Nordrhein-Westfalen.

„Eigentlich bin ich ja immer etwas nervös. Aber diesmal war ich relativ cool“, berichtet die 16-Jährige. „Ich war ja ohnehin total froh, es dorthin geschafft zu haben. Es ist eine Ehre, bei der Deutschen Meistersch­aft mitmachen zu können.“Wie be- richtet hatte sie – nachdem es zuvor bereits oft knapp gewesen war – erst beim letzten Wettkampf vor der Meistersch­aft die Norm in Bad Nauheim geknackt. Und das erst im Dezember. Deutsche Meisterin wurde Anna Fellinger

aus Essen (101,31 Punkte) vor Sophie Dornbach aus Berlin (94,25) und Elisa Cu

viello aus Weiden (89,72). Insgesamt gingen 22 Läuferinne­n in dieser Kategorie an

den Start.

In Chemnitz angekommen stellte sich die Frage, in welcher der beiden Jugendklas­sen sie starten würde. „Hanna war genau an der Grenze. Da es eine Absage gab, sprang sie zunächst in die ältere, die Jugend-BKategorie, wurde dann aber doch in die jüngere Jugend-A-Klasse eingeteilt“, berichtet ihre Trainerin Karin Riediger-Heintges. Und sie war richtig stolz auf ihren Schützling. „Sie hat sowohl das Kurzprogra­mm, als auch die Kür fehlerfrei absolviert“, berichtet die Olympionik­in von 1980. „Lediglich beim Lutz hat sie einmal etwas gekratzt.“So holte die Duisburger­in im Kurzprogra­mm den zehnten Rang, landete in der Kür gar auf Platz acht – was sie schließlic­h mit 85,06 Punkten auf Gesamtrang sieben brachte.

„Wir sind in der Kür auf Nummer sicher gegangen“, berichtet Hanna Böhm. „Wir wollten nichts riskieren, um die gute Platzierun­g nicht in Gefahr zu bringen.“Der Bronzerang war letztlich 4,66 Punkte entfernt – die beiden Topläuferi­nnen hatten dagegen schon großen Vorsprung. Die neue Deutsche Meisterin – Anna Fellinger aus Essen, die einzi- ge Läuferin aus NRW, die vor der DSC-Sportlerin landete – gewann mit satten 101,31 Punkten. „Viele der anderen Mädchen hatten schon DM-Erfahrung. Daher ist die Leistung von Hanna umso höher einzustufe­n“, so Riediger-Heintges.

Die nächsten Aufgaben stehen bereits an: Vom 9. bis zum 11. Februar geht es in Dortmund um die Landesmeis­terschaft. „Im Training will ich an den kleinen Patzern, die es natürlich gab, weiter arbeiten“, hat sich die 16-Jährige vorgenomme­n, auch bei den NRW-Titelkämpf­en gut abzuschnei­den.

Da sie das Albert-Einstein-Gymnasium in Rumeln-Kaldenhaus­en besucht, ist der Weg zur Eissportha­lle Duisburg weit. „Meine Mama fährt mich immer. Aber auch meine Schule unterstütz­t mich wirklich gut“, berichtet sie. Dann kann es ja weitergehe­n.

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FOTO: PRIVAT Hanna Böhm und ihre Trainerin Karin Riediger-Heintjes.

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