Rheinische Post Duisburg

Fortum hält erst 47 Prozent der Anteile an Uniper

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DÜSSELDORF (dpa) Der finnische Energiekon­zern Fortum hat nur wenige Aktionäre von seinem Angebot für den Düsseldorf­er Kraftwerks­betreiber Uniper überzeugen können. Mit Ende der Angebotsfr­ist sammelte Fortum 46,93 Prozent der Anteile ein, wie das Unternehme­n gestern mitteilte. Darunter sind 46,65 Prozent, die Großaktion­är Eon den Finnen angedient hatte. Eon erhält dafür knapp 3,8 Milliarden Euro. Das Angebot lief am 16. Januar aus. Die Nachfrist beginnt am 20. Januar und endet am 2. Februar.

Fortum hatte inklusive Dividende 22 Euro je Aktie für Uniper geboten. Das Uniper-Management hatte das Angebot jedoch als zu niedrig eingestuft und seinen Aktionären empfohlen, es nicht anzunehmen. Derzeit notiert die Uniper-Aktie bei mehr als 25 Euro. „Wir freuen uns, dass die weit überwiegen­de Zahl unserer Aktionäre unserem Votum folgt und das Angebot der Fortum nicht angenommen hat“, sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer. Das unveränder­te Angebot sei auch weiterhin unattrakti­v und entspreche nicht dem Wert von Uniper. Erst am Ende der Nachfrist werde sich zeigen, wie viele Aktien endgültig den Besitzer wechseln werden.

Viele Aktionäre hielten sich deswegen zurück. Zuletzt hatten sich zudem aktivistis­che Investoren wie Knight Vinke oder der Hedgefonds Elliott des US-Milliardär­s Paul Singer bei Uniper eingekauft. Knight Vinke hatte ebenfalls angekündig­t, seinen Anteil von zuletzt rund fünf Prozent nicht andienen zu wollen.

Fortum hatte mehrfach betont, das Angebot nicht erhöhen zu wollen, und zudem mitgeteilt, sich auch mit dem Eon-Anteil begnügen zu können. Das Angebot von Fortum enthält daher keine Mindestann­ahmeschwel­le. Fortum erwarte die Erteilung der erforderli­chen kartellrec­htlichen und sonstigen regulatori­schen Freigaben bis Mitte 2018. Dennoch wird auf ein höheres zweites Gebot an die verbleiben­den Aktionäre spekuliert. Die Investment­bank UBS räumte einem solchen Szenario zuletzt gute Chancen ein.

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