Bau der Schulpavillons in Verzug
Zum Halbjahreswechsel sollten die Modul-Klassen an zehn Grundschulen in Betrieb gehen. Der Termin ist nicht zu halten. Die Vermieter dementieren die Argumentation des IMD.
Der Zeitplan für den Aufbau von insgesamt 30 Klassenpavillons an zehn Duisburger Grundschulen und zwei Gesamtschulen verzögert sich erneut. Der Termin für die Inbetriebnahme, eigentlich vorgesehen für den Schulhalbjahreswechsel Ende Januar, sei nicht zu halten, bestätigt das städtische Immobilien-Management (IMD) auf Nachfrage. Die mangelnde Resonanz auf die Ausschreibungen für die Aufträge und einen „völlig überhitzten Markt“nennt IMD-Geschäftsführer Christoph Weber als Gründe. Dieser Argumentation widersprechen die Lieferanten der Module für die Un-
Christoph Weber terrichtsräume. „Wir sind auch kurzfristig lieferfähig“, betonen sie.
„Wir sind Gefahr gelaufen, überhaupt kein auswertbares Angebot zu bekommen“, sagt dagegen der IMD-Chef zum Verlauf der Ausschreibung für die Anmietung unterrichtsfertiger Schulpavillons. Sie sollen die akute Raumnot an den Schulen so lange lindern, bis die Sanierung und der Ausbau von Gebäuden abgeschlossen ist. An Resonanz auf die Ausschreibungen habe es nicht gemangelt. Sowohl namhafte, bundesweit tätige Anbieter hätten reagiert, selbst Unternehmen aus Polen beteiligten sich. Allerdings habe die Bereitschaft gefehlt, entsprechend der für das IMD gültigen Vergabe-Richtlinien zu lie- fern. Auch bei den Preisen habe es keine akzeptablen Angebote gegeben. Weber: „Sie lagen bis zu 100 Prozent über unseren Vorstellungen.“So sei man Gefahr gelaufen, dass auch der letzte Anbieter abspringt, mit dem eine Einigung möglich erscheint. Ziel sei es nun, über Nachverhandlungen mit diesem Unternehmen ins Geschäft zu kommen. Die Folge seien unver- meidliche Verzögerungen beim Aufbau. Das Dilemma beschreibt der IMD-Geschäftsführer als schicksalhaft: „Im Moment brauchen eben alle Kommunen zusätzlichen Schulraum.“
Eine Argumentation, die auf Seiten der Anbieter Erstaunen auslöst. „Bei uns steht der Hof voller Pavillons. Von einem Engpass kann keine Rede sein“, sagt Dirk Zager, Ver- triebsleiter der Ungrund GmbH aus Neuenkirchen bei Rheine. Es komme durchaus vor, dass Anbieter mit hohen Preisen auf Mietangebote reagieren, räumt Zager ein. „Aber dann ist in der Regel an der Ausschreibung was falsch.“Der Fachmann spricht von Schlüsselbegriffen wie der „Einhaltung der Energiespar-Verordnung“, der Vorgabe, 15 Prozent erneuerbare Energien bei der Versorgung einzusetzen oder aber die „Einhaltung der Schulbaurichtlinie“, die sich im Ausschreibungstext finden. „Das erfordert Module mit drei Meter lichter Höhe unter einer abgehängten Akustikdecke“, erklärt Zager. „Das ist Blödsinn, und dann wird’s teuer.“
Auch Algeco, ein großer Anbieter für dauerhafte und temporäre Modulbauten, bestätigt eine gute Konjunktur, dementiert aber Lieferenpässe. Von starken Preissteigerungen könne keine Rede sein, so Sprecherin Katharina Burgmeier. „Aber bestimmte Ansprüche sorgen auch für spezielle Preise“, sagt auch sie. In Neuss betreibt Algeco seine NRW-Niederlassung, dort sei die Duisburger Ausschreibung auch bekannt. „Wir werden ein Angebot abgeben“, kündigt die Sprecherin an.
„Wir sind Gefahr gelaufen, überhaupt kein auswertbares Angebot zu bekommen“
IMD-Geschäftsführer