Drei Homberger Gemeinden unter einem Dach
HOMBERG Franziskus war ein frommer Mann. Der Geistliche Franz von Assisi (1181/82 bis 1226) verzichtete auf Besitz und gab den Armen. Er wurde zum Kirchenreformer, Büßer und Einsiedler, für Millionen Menschen zum Vorbild für gelebten Glauben und schließlich zum Heiligen für die katholische Kirche. Die drei katholischen Kirchengemeinden St.Johannes (gegründet 1859), Liebfrauen (gegründet 1907) und St.Peter (gegründet 1967) bilden ab Anfang Februar eine neue GroßPfarrei. Sie wird den Namen „St. Franziskus, Duisburg-Homberg“tragen und rund 8500 Mitglieder umfassen. Die Neugründung wird am Sonntag, 4. Februar, 15 Uhr, in einem Gottesdienst in der St. Johannes-Kirche gefeiert. Am Festakt nimmt Weihbischof Rolf Lohmann teil, er ist Regionalbischof für den Niederrhein. Er verliest die Gründungsurkunde, schließt die bisherigen Kirchenbücher und öffnet die neuen. Ein Chor unter Leitung von Kirchenmusiker Heiner Lüger wird die Feier untermalen.
Der soziale Aspekt und das Wirken für den Nächsten in der Arbeit der Homberger Katholiken haben bei der Namensgebung eine wichtige Rolle gespielt, bestätigt Diakon Stefan Ricken: „Viele Christen engagieren sich im ökumenischen Miteinander für den Nächsten hier vor Ort.“Viele Menschen seien in den vergangenen Jahrzehnten in Assisi gewesen und dort dem Wirken des großen Heiligen begegnet. Bei einer Befragung einigten sich die Gemeindemitglieder auf den neuen Namen „St. Franziskus DuisburgHomberg“, der auch identitätsstiftend gemeint ist.
Doch warum war die Neugründung der Groß-Pfarrei notwendig? Stefan Ricken: „Schon viele Jahre sind die drei Gemeinden auf einem Weg des Zusammenwachsens, dessen Ziel die Gründung einer neuen Pfarrei war.“Im gesamten Bistum Münster wurden seit den 1990er Jahren Gemeinden zu größeren Einheiten zusammengeschlossen. Gründe waren die rückläufige Zahl des seelsorglichen Personals einerseits und die rückläufige Zahl der Gemeindemitglieder andererseits. Ricken: „Dass ein Zusammenschluss nur auf der Ebene Hombergs einen Sinn macht, war von Beginn an klar. Die drei Gemeinden gehören geschichtlich zusammen, stammen sie doch alle von der St. Johannes-Gemeinde ab, deren Kirche in der neuen Pfarrei auch Pfarrkirche bleibt.“Ricken und Pfarrer Thorsten Hendricks betonen, dass sich an dem Gebäudebestand der Gemeinden nichts ändern wird. Und: „Die Homberger Kirchen behalten alle ihren bisherigen Namen.“
Was wird sich ändern? „Unter dem Dach der Pfarrei St. Franziskus wird das kirchliche Leben in Homberg verwaltungstechnisch organisiert“, erklärt Pfarrer Hendricks, der die neue Pfarrei leiten wird. Hendricks wird mit den Pastoralreferenten Angela Hunsmann und Matthias Clessienne, Diakon Ricken, Pastor Albert Wiese und dem indischen Pater Joseph Joby das Seelsorgeteam bilden.
Auch an einem neuen Pastoralplan arbeiten die Verantwortlichen. „Er soll für die kommenden Jahre die Ausrichtung der Arbeit festlegen“, erläutert Clessienne den Weg. Hierbei spielt der neugewählte Pfarreirat für Homberg eine entscheidende Rolle.