Willkommen zum Gutenberg-Jubiläum
Die Stadt Mainz widmet ihrem größten Sohn in diesem Jahr gleich eine ganze Veranstaltungsreihe.
Die Finger seiner rechten Hand spielen mit Buchstabenstempeln, in der linken hält er die gedruckte Bibel – seine Bibel, die „Gutenberg-Bibel“. In diesem Jahr steht in Mainz Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern im Mittelpunkt – und das nicht nur auf dem nach ihm benannten Platz. 1468 starb der Weltveränderer – 550 Jahre ist das nun her. Im „Gutenbergjahr 2018“richtet sich der Blick auf Vergangenheit und Zukunft. Das Gutenberg-Museum zeigt nicht nur zwei originale Gu- tenberg-Bibeln aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Zu den Attraktionen zählt seine rekonstruierte Werkstatt, in der demonstriert wird, wie zu Gutenbergs Zeiten gedruckt wurde. Druckpressen aus vielen Jahrhunderten sind zu bewundern. Außerdem wird der Geschichte des Papiers und der Schrift Leben eingehaucht.
Zentrum der Stadt ist der Marktplatz. Seit dem 1000-jährigen Domjubiläum 1975 steht dort die Heunensäule. Ihre Motive erzählen Episoden aus der Stadtgeschichte. An ihren Ecken finden sich Helm, Mitra, Narrenkappe und Reichskrone. Der römische Legionärs- helm bezieht sich auf die Stadtgründung im Jahr 13 vor Christus. Die Bischofsmitra erklärt sich duch die Nähe zum Dom. Die Narrenkappe erinnert an eine Jakobinermütze, wie sie die französischen Revolutionäre trugen. Die Reichskrone steht für die vielen Könige und Kaiser, die hier gekrönt wurden oder sich in Mainz – als einem der mächtigen Zentren des Römischen Reiches – aufhielten.
Dieser sowohl religiösen als auch politischen Macht früherer Zeiten lässt sich im Dom St. Markus nachspüren. Der romanische Baustil lässt längst nicht so viel Licht einfallen wie die spätere Gotik. Wuchtig, trutzig, erdverbunden und düster, gleichzeitig erhaben ob der Jahrhunderte an Weltgeschichte ist das Gotteshaus.
Nur wenige Straßen weiter schuf der Künstler Marc Chagall für neun Nischen in Ostchor und Querhaus der katholischen Pfarrkirche St. Stephan wunderschöne blaugrundige Bleiglasfenster. Es ist sein einziges Fester-Werk in Deutschland und mit knapp 178 Quadratmetern auch sein größtes Glaskunstwerk überhaupt – und die letzten Fenster seines künstlerischen Schaffens.
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