Rheinische Post Duisburg

Mehr Kabarett im Gleis 3 in Großenbaum

- VON MONIQUE DE CLEUR

Im ersten Jahr gingen bis auf vier Karten alle weg. Im zweiten Jahr kündigt sich mit Jürgen Becker der erste Hochkaräte­r an. Und Organisato­r Günter Thiel hat noch lange nicht genug von Kabarett im Gleis drei.

GROSSENBAU­M 96 Prozent Auslastung: Davon kann manch anderer Veranstalt­ungsort nur träumen. Im Gleis drei träumen sie nicht, sie machen Kabarett, seit einem Jahr, fast auf den Tag genau. Sie machen es so gut, dass von den drei Veranstalt­ungen 2017 zwei komplett ausverkauf­t waren; bei der dritten blieben ganze vier Karten übrig. Und jetzt ist Organisato­r Günter Thiel auch noch in Rente gegangen; hat also künftig mehr Zeit, sich um sein liebstes Hobby zu kümmern. Kein Wunder, dass es im zweiten Jahr mindestens vier Kabarett-Abende geben wird. Mindestens.

„Ein, zwei könnten noch dazu kommen“, sagt Günter Thiel und grinst. Gespräche über Auftritte hat er schon bis einschließ­lich Januar 2019 geführt, wenn Özgür Cebe im Gleis drei gastiert. Moritz Netenjakob war dieses Jahr schon da – ausverkauf­t. Anka Zink kommt im April – ausverkauf­t. Barbara Ruscher und Robert Griess treten im Herbst auf. Noch gibt’s Karten. Noch.

„Dass ich Anka Zink herkriege, hätte ich nie gedacht.“Thiel freut sich noch heute, dass ihm dieser Coup gelungen ist. Wie so einige andere und so mancher, der noch folgen wird. Dass Anka Zink in Großenbaum auftrat, im Gleis drei, vor 80 Zuschauern, erzählte er auf einem seiner vielen Ausflüge ins Land des Lachens Jürgen Becker ganz ohne Hintergeda­nken. Der sagte spontan: „Ich komm’ auch!“Bühne frei für den ersten richtig Großen der deutschen Kabarett-Szene.

Wie gelingt ihm das, dem HobbyOrgan­isator aus Großenbaum? Thiel winkt bescheiden ab. Einfach sei das, die Künstler freuten sich über den intimen Rahmen, „schön klein, hautnah. Das spricht sich in Agenturen und Künstlerkr­eisen herum.“Natürlich hilft es, dass er fast jede Woche unterwegs ist im Dienste des anspruchsv­ollen Humors. „Ich fahr’ immer zu den Mitternach­tsspitzen, da lernt man sich kennen.“So oft war er schon im Fernsehen – als Zuschauer, wohlgemerk­t! – dass „mich die Leute schon auf der Straße angesproch­en haben“. Den nächsten Coup kündigt der vielleicht berühmtest­e FernsehZus­chauer Großenbaum­s schon mal an: „Kai Magnus Sting werden wir hier irgendwann auch haben.“

Alte Bekannte und neue Gesichter wird das Jahr 2018 dem Gleis drei und seinen Besuchern also bringen. Aber Thiel wäre natürlich nicht Thiel, wenn er nicht schon weiter denken würde. „Da ist noch großes Potential, das spüre ich!“Lesungen könnte er sich zum Beispiel auch gut vorstellen, „der Netenjakob liest auch zwischendu­rch“. Hauptsache, es bleibt witzig.

„Lachen“, sagt Günter Thiel frei nach Jürgen Becker, „Lachen ist ja das Gesündeste, was man machen kann – selbst der Schließmus­kel wird angesproch­en.“

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FOTOS: THOMAS GÖDDE Fast auf den Tag genau seit einem Jahr gibt’s im Gleis drei eine Kabarett-Reihe.
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Organisato­r und Veranstalt­ungsmanage­r Günter Thiel.

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