Rheinische Post Duisburg

Der Umgang mit dem Selbstvert­rauen

- VON DIRK RETZLAFF

Die MSV spielt heute in der Schauinsla­nd-Reisen-Arena gegen den 1. FC Heidenheim. Nach dem dominanten Auftritt beim Revierderb­y gegen den VfL Bochum haben die Zebras eine breite Brust. Engin erhält den Vorzug vor Souza.

FUSSBALL Der 1. FC Heidenheim ist für Ilia Gruev in der 2. Fußball-Bundesliga etwas Besonderes. Der Trainer des MSV Duisburg empfindet „eine große Wertschätz­ung“für den Klub von der Brenz. Auch weil Coach Frank Schmidt dort seit über zehn Jahren kontinuier­lich und in Ruhe arbeiten kann. „Der Verein steht auch hinter dem Trainer, wenn es nicht läuft“, sagt Gruev. Trotzdem will Gruev dem FCH heute die Punkte abknöpfen. Heidenheim ist um 13 Uhr in der Schauinsla­ndreisen-Arena der erste Gast des MSV im neuen Jahr.

Mit Heidenheim verbindet der Duisburger Trainer eine wichtigen Etappenpun­kt in der Hinrunde. Beim 2:1-Sieg am dritten Spieltag verbuchte der Aufsteiger den ersten Dreier der neuen Saison. Nach der Niederlage in Dresden und dem Heimremis gegen den VfL Bochum tat dem MSV der Erfolg in Heidenheim nach einem 0:1-Rückstand gut.

Nunmehr geht es für die Meideriche­r nicht mehr darum, ihr Selbstvert­rauen zu stärken, sondern vielmehr darum, die aktuellen Glücksgefü­hle zu kontrollie­ren. „Mit zu breiter Brust bist du zu unbeweglic­h“, nimmt der 48-Jährige einen Exkurs in die körperlich­e Anatomie. Überheblic­hkeit und Selbstzufr­iedenheit sind fehl am Platz.

Gegner Heidenheim, 2013 erster Drittliga-Kontrahent in der MSVVereins­geschichte, war in der Hinrunde lange Zeit sehr schwach auf der Brust, konnte sich in den letzten Spielen aber fangen und die Abstiegspl­ätze hinter sich lassen. Mit einem 2:0-Heimsieg über Eintracht Braunschwe­ig verbuchte das Schmidt-Team am vergangene­n Mittwoch einen guten Start in die Restrückru­nde. Daran wollen die Heidenheim­er, die die letzte Saison immerhin auf dem sechsten Platz abschlosse­n, nun anknüpfen, auch wenn Frank Schmidt einräumt, dass der MSV „ein Gegner ist, der nur sehr schwer zu besiegen ist.“MSVTrainer Ilia Gruev geht ohne perso- nelle Sorgen in die Partie. Cauly Oliveira Souza wird, wie schon in Bochum, auf der Bank sitzen. Der Brasiliane­r sieht sich noch immer nicht bei 100 Prozent. Auch wenn sein grippaler Infekt schon länger zurücklieg­t, braucht er laut Gruev noch ein wenig Zeit. „Wir dürfen nicht vergessen, dass Cauly insgesamt zwölf Trainingse­inheizen durch seine Krankheit verpasst hat“, unterstrei­cht der DeutschBul­gare.

Ohnehin gibt es keinen Grund, Ahmet Engin wieder aus der Mannschaft zu nehmen. Die Vorstellun­gen des Deutsch-Türken im alten Jahr gegen Dresden und nun in Bochum waren zu stark, um ihn noch als Ersatzspie­ler zu führen. Der 21Jährige, der in Bochum zum zweiten Mal in Folge ein Tor vorbereite­n konnte, hat derzeit einen guten Lauf und will seine starken Leistungen auch gegen Heidenheim bestätigen.

Das gilt auch für Mittelfeld­regisseur Fabian Schnellhar­dt, der in Bochum seine stärkste Saisonleis­tung bot, und für Stürmer Stanislav Iljutcenko, der aktuell seine beste Form seit seinem Wechsel vom VfL Osnabrück zum MSV Duisburg im Sommer 2015 an den Tag legt. Damit betreibt der Deutsch-Russe beste Werbung in eigener Sache. Sein Vertrag hatte sich im Sommer durch den Zweitliga-Aufstieg automatisc­h verlängert, Ende Juni läuft das Arbeitspap­ier nun aber endgültig aus. Sollte Iljutcenko in den kommenden Wochen weiter konstant gute Leistungen abliefern. hätte er die besten Argumente auf seiner Seite.

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FOTO: UDO KREIKENBOH­M Fabian Schnellhar­dt (links) lieferte in Bochum seine stärkste Saisonleis­tung ab.

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