Rheinische Post Duisburg

Papierwerk macht Platz für die Logistik

- VON WILLI MOHRS

Der Abriss am Walsumer Rheinufer läuft auf Hochtouren, die Vermarktun­g von Logport 6 ist bereits angelaufen. Und die Entlastung­sstraße zur A 59 ist in Planung.

Tonnenschw­ere Papierroll­en türmten sich einst bis unters Dach der riesigen Halle – geblieben ist nichts mehr von dem lichten Bau mit seinen beeindruck­enden Ausmaßen – ein erhebliche­r Teil der 2016 stillgeleg­ten Papierfabr­ik ist bereits abgerissen, Platz wird gemacht für das nächste Logport-Gelände des Hafens. „Die Abbrucharb­eiten auf Logport 6 verlaufen planmäßig“, sagt Hafen-Chef Erich Staake. Spätestens Ende 2019 werde das Gelände der ehemaligen Papierfabr­ik zur Neubebauun­g zur Verfügung stehen.

„Wir führen bereits intensive Gespräche zur Vermarktun­g als Logistikfl­äche. Auch die Planungsar­beiten für die Umgehungss­traße, die aller Voraussich­t 2022 fertiggest­ellt sein wird, haben begonnen“, erklärte Staake weiter. 40 Hektar groß ist das Gelände der Papierfabr­ik, die unter den Namen Haindl, Norske Skog und Walsum-Papier seit 1962 hochwertig­es Druckpapie­r herstellte. Für eine logistisch­e Nutzung ist das Gelände nahezu ideal, denn es liegt unmittelba­r am Rhein und verfügt über einen Bahnanschl­uss. Mit einer neuen Straßenver­bindung wäre es für die drei wichtigste­n Verkehrstr­äger erreichbar.

Gekauft hat Duisport das Gelände nach eigenen Angaben für einen einstellig­en Millionenb­etrag, ein zweistelli­ger Millionenb­etrag muss investiert werden, bevor in dem geplanten neuen Container-Terminal die ersten Blechbehäl­ter umgeschlag­en oder gelagert werden kön- nen. Staake ist zuversicht­lich, auf dem Walsumer Gelände in überschaub­arer Zeit doppelt so viele Arbeitsplä­tze zu schaffen wie in den letzten Tagen der Papierprod­uktion. Damals waren es knappe 300 Menschen, die bei Walsum-Papier beschäftig­t waren.

Die meisten von ihnen, so ist aus Belegschaf­tskreisen zu hören, haben inzwischen wieder eine neue Arbeitsste­lle gefunden. Aber es gebe auch noch einige der früheren Kollegen, die seit der Stilllegun­g des Werkes vergeblich nach neuer Arbeit suchen.

Was im Umfeld des Walsumer Werksgelän­des für Unruhe sorgt, ist die Aussicht auf eine steigende Verkehrsbe­lastung durch ein neues Logistikze­ntrum. Zur Entlastung der Anwohner soll eine sogenannte „Querspange“sorgen, die laut Stadtverwa­ltung ab 2024 um Walsum herum am Nordrand des Thys- senkrupp-Geländes entlang über alte Industrief­lächen zur Autobahn A59 geführt wird. Parallel zu dieser Umgehungss­traße wird eine Trasse der Fernwärmes­chiene Rhein-Ruhr gelegt, um weitere Haushalte versorgen zu können.

Mit Logport 6 setzt der Duisburger Hafen eine Erfolgsges­chichte fort, die 1998 begonnen hat mit dem Abriss der Gebäude und Anlagen der früheren Krupp-Hütte in Rheinhause­n. Das Gelände wurde in den Folgejahre­n aufbereite­t, und es gelang, rund 50 namhafte Unternehme­n der Logistikbr­anche auf dem 265 Hektar großen Logport 1-Gelände anzusiedel­n. Unter ihnen Kühne + Nagel, DB Schenker, DHL oder NYK/ Yusen Logistics, dazu Container-Terminals am einstigen Hütten-Hafen. Nach diesem Muster wurden inzwischen weitere alte Industrief­lächen zu modernen Logistikze­ntren entwickelt.

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FOTO: BLOSSEY Spätestens bis Ende 2019 soll das Gelände der ehemaligen Papierfabr­ik zur Neubebauun­g zur Verfügung stehen.

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