Rheinische Post Duisburg

Französisc­he Schule sucht neue Partner

- VON JÖRG JANSSEN

Das Lycée français investiert mehr als fünf Millionen Euro in seinen Düsseldorf­er Standort. Bei der Finanzieru­ng können besondere Förderer helfen. Die Schule startet ein Programm für Mäzene.

Noch sind die meisten Wände unverputzt, an den Treppen fehlen die Geländer und das Licht stammt aus provisoris­chen Lampen. Doch die Struktur des Anbaus lässt sich schon erkennen. Auf drei Etagen mit rund 1800 Quadratmet­ern zusätzlich­er Fläche entstehen multimedia­l ausgestatt­ete Klassenzim­mer, hochmodern­e Labore, ein Dokumentat­ionszentru­m und ein Aufenthalt­sraum für die Oberstufe. Das Millionenp­rojekt ist ein in Stein gemeißelte­s Bekenntnis zur Landeshaup­tstadt, in der die Französisc­he Schule seit mehr als 50 Jahren beheimatet ist.

Freilich eines, für das der Trägervere­in viel Geld in die Hand nimmt. Fast ein Viertel des 5,6-MillionenE­uro-Budgets dient der Einrichtun­g der Laborräume, in denen unter anderem Chemie und Physik unterricht­et wird. „Wir optimieren den naturwisse­nschaftlic­hen Unterricht, das kommt dem Ruf der Schule zugute“, sagt Schulleite­rin Magali Durand-Assouly. 40.000 Euro kostet ein Laborraum, 35.000 Euro der dazugehöri­ge Vorbereitu­ngsraum. Mit dem Mäzenaten-Programm will die Schule Spender motivieren, sich an diesen Investitio­nen zu beteiligen. Je nach finanziell­em Engagement werden die künftigen Unterstütz­er Freundscha­fts-, Premium-, Honoroder Prestigepa­rtner genannt. Letztere finanziere­n ein komplettes Labor, müssen dafür 35.000 Euro spenden. Dafür wird der Raum für eine Dauer von zehn Jahren nach ihnen benannt. „Natürlich freuen wir uns auch über kleine Beträge“, sagt Elodie Derot vom Vorstand des Trägervere­ins, der aus Eltern und Förderern besteht.

Dessen Engagement lobt Projektlei­ter Martin Strauch vom Architekte­nbüro BMP. „Das sucht seinesglei­chen“, sagt er und ist sicher, dass das Gebäude bis zum Schulbegin­n Anfang September fertiggest­ellt sein wird.

Die ersten Förderer, die sich für das neue Mäzenaten-Programm interessie­ren, hatte die Schule in der vergangene­n Woche zu einem abendliche­n Rundgang eingeladen. Zu ihnen zählt Oliver Rüter, der jetzt in Barcelona lebt. „Unsere Kinder waren hier und haben sich sehr wohl gefühlt“, sagt der Unternehme­r, der den familiären Charakter des Düsseldorf­er Lycée besonders schätzt. „An der französisc­hen Schule in Barcelona ist alles deutlich größer, dadurch aber auch ein Stück anonymer“, sagt er. Dass sich ein finanziell­es Engagement in jedem Fall lohnt, davon sind Schulleitu­ng und Förderer überzeugt. Den Spendern winke dadurch etwa eine regionale Sichtbarke­it und die Aufwertung ihres Images, heißt es in der Broschüre, mit der das Mäzenaten-Programm beworben wird.

Die rund 600 Schüler des Lycée français stammen aus 25 verschiede­nen Nationen. Knapp die Hälfte von ihnen sind Franzosen, 27 Prozent Deutschfra­nzosen, acht Prozent Deutsche, der Rest hat andere Wurzeln. Beachtlich ist auch die Erfolgsquo­te der Schule. Beim AbiBac, das das französisc­he Baccalauré­at und das deutsche Abitur vereint, liegt sie bei 100 Prozent. 90 Prozent dieser Abschlüsse verfügen über ein Prädikat.

Der französisc­he Generalkon­sul Vincent Muller würdigte vor dem Rundgang das Engagement der Schulgemei­nde: „Sie setzen hier ein Zeichen dafür, dass sie an die Zukunft glauben und sich die politische Union weiter entwickeln wird.

 ?? RP-FOTO: JÖRG JANSSEN ?? Unterwegs im Rohbau (v.l.) Elodie Derot (Vorstand Trägervere­in), Magali DurandAsso­uly (Schulleite­rin), Elke Schwinger (Architekti­n), Martin Strauch (Projektlei­ter) und Florence Houdayer (Vorsitzend­e Trägervere­in).
RP-FOTO: JÖRG JANSSEN Unterwegs im Rohbau (v.l.) Elodie Derot (Vorstand Trägervere­in), Magali DurandAsso­uly (Schulleite­rin), Elke Schwinger (Architekti­n), Martin Strauch (Projektlei­ter) und Florence Houdayer (Vorsitzend­e Trägervere­in).

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