Zwei Mal für einen Moment nicht aufgepasst
Bundesliga: MSV-Frauen unterliegen dem SC Sand 0:2. Standardsituationen machen den Unterschied.
FRAUENFUSSBALL Am Ende des Spiels war der Schnee, der beim Anpfiff noch den Kunstrasen am PCCStadion bedeckt hatte, geschmolzen, und aus dem zuvor roten Ball war wieder ein weißer geworden. Dahingeschmolzen war auch die Hoffnung des MSV Duisburg, in der Frauenfußball-Bundesliga zum Jahresbeginn ein Zeichen zu setzen und die ersten drei Punkte der Saison zu holen – oder wenigstens einen. Stattdessen setzte es mit dem 0:2 (0:1) gegen den SC Sand die zehnte Niederlage im zehnten Spiel. Alles wie immer also.
Wie schon im vergangenen halben Jahr so oft ließen die Zebras aus dem Spiel heraus kaum etwas zu. Da kam den Gastgeberinnen eben wohl der Umstand entgegen, dass neben dem Kick auf ungewohntem Kunstrasen auch noch die Schneedecke zur Irritation der Gäste beitrug, die kaum herausragende Kombinationen produzierten. Das war freilich auch beim MSV nicht der Fall. Insgesamt verliefen die 90 Minuten extrem arm an erinnerungswürdigen Höhepunkten.
Daraus hätte folglich ein torloses Remis resultieren können – wäre da nicht die große Schwachstelle des MSV in dieser Saison: gegnerische Standardsituationen. Einmal mehr machten zwei solche den Unterschied. In der 38. Minute brachte Verena Aschauer eine Ecke von der rechten Seite in den Strafraum, wo Milena Nikolic am höchsten stieg und zum 0:1 einköpfte.
Wieder einmal im entscheidenden Moment nicht aufgepasst – das war der einzige Vorwurf, den sich die MSV-Frauen gefallen lassen mussten. Ansonsten stimmte das Engagement wie üblich – nur der Ertrag blieb wieder aus. Daran änderte auch das Debüt von Genoveva Anonman nichts. Die ehemalige Bundesliga-Torschützenkönigin arbeitete gut mit und stellte ihr Können am Ball bisweilen unter Beweis; jedoch blieben torgefährliche Strafraumszenen auch bei ihr Mangelware.
In der 62. Minute machte Sand dann schon den Deckel drauf – natürlich nach einer Ecke: Diesmal spielte Laura Feiersinger die Kugel nach innen, wo Verena Aschauer den Fuß hinhielt. 2:0 – das war’s.
„Insgesamt blieben wir leider zu harmlos. Dennoch muss ich der Mannschaft in puncto Wille und Einsatzbereitschaft ein großes Kompliment machen“, meinte Trainer Christian Franz-Pohlmann, für dessen Team es am kommenden Sonntag beim FF USV Jena weitergeht.
MSV: Nuding – Himmighofen, Kirchberger, Martini, Radtke – Morina (63. Bakker), Wu, Dieckmann, Zielinski (63. Richter) – Anonman (69. Dunst), Rijsdijk.