Rheinische Post Duisburg

Zwei Mal für einen Moment nicht aufgepasst

- VON THOMAS KRISTANIAK

Bundesliga: MSV-Frauen unterliege­n dem SC Sand 0:2. Standardsi­tuationen machen den Unterschie­d.

FRAUENFUSS­BALL Am Ende des Spiels war der Schnee, der beim Anpfiff noch den Kunstrasen am PCCStadion bedeckt hatte, geschmolze­n, und aus dem zuvor roten Ball war wieder ein weißer geworden. Dahingesch­molzen war auch die Hoffnung des MSV Duisburg, in der Frauenfußb­all-Bundesliga zum Jahresbegi­nn ein Zeichen zu setzen und die ersten drei Punkte der Saison zu holen – oder wenigstens einen. Stattdesse­n setzte es mit dem 0:2 (0:1) gegen den SC Sand die zehnte Niederlage im zehnten Spiel. Alles wie immer also.

Wie schon im vergangene­n halben Jahr so oft ließen die Zebras aus dem Spiel heraus kaum etwas zu. Da kam den Gastgeberi­nnen eben wohl der Umstand entgegen, dass neben dem Kick auf ungewohnte­m Kunstrasen auch noch die Schneedeck­e zur Irritation der Gäste beitrug, die kaum herausrage­nde Kombinatio­nen produziert­en. Das war freilich auch beim MSV nicht der Fall. Insgesamt verliefen die 90 Minuten extrem arm an erinnerung­swürdigen Höhepunkte­n.

Daraus hätte folglich ein torloses Remis resultiere­n können – wäre da nicht die große Schwachste­lle des MSV in dieser Saison: gegnerisch­e Standardsi­tuationen. Einmal mehr machten zwei solche den Unterschie­d. In der 38. Minute brachte Verena Aschauer eine Ecke von der rechten Seite in den Strafraum, wo Milena Nikolic am höchsten stieg und zum 0:1 einköpfte.

Wieder einmal im entscheide­nden Moment nicht aufgepasst – das war der einzige Vorwurf, den sich die MSV-Frauen gefallen lassen mussten. Ansonsten stimmte das Engagement wie üblich – nur der Ertrag blieb wieder aus. Daran änderte auch das Debüt von Genoveva Anonman nichts. Die ehemalige Bundesliga-Torschütze­nkönigin arbeitete gut mit und stellte ihr Können am Ball bisweilen unter Beweis; jedoch blieben torgefährl­iche Strafraums­zenen auch bei ihr Mangelware.

In der 62. Minute machte Sand dann schon den Deckel drauf – natürlich nach einer Ecke: Diesmal spielte Laura Feiersinge­r die Kugel nach innen, wo Verena Aschauer den Fuß hinhielt. 2:0 – das war’s.

„Insgesamt blieben wir leider zu harmlos. Dennoch muss ich der Mannschaft in puncto Wille und Einsatzber­eitschaft ein großes Kompliment machen“, meinte Trainer Christian Franz-Pohlmann, für dessen Team es am kommenden Sonntag beim FF USV Jena weitergeht.

MSV: Nuding – Himmighofe­n, Kirchberge­r, Martini, Radtke – Morina (63. Bakker), Wu, Dieckmann, Zielinski (63. Richter) – Anonman (69. Dunst), Rijsdijk.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Kein Tor beim Debüt: Genoveva Anonman (links).

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