Rheinische Post Duisburg

Des Trainers Mantra: Geduld, Geduld

- VON THOMAS KRISTANIAK

Bundesliga: Günther Szalek kennt schließlic­h seine Schützling­e von der RESG Walsum. Die legen gegen den bisherigen Tabellenzw­eiten Germania Herringen erst nach der Pause so richtig los und dürfen dann einen 6:3-Sieg feiern.

ROLLHOCKEY Klar, die erste Hälfte war aus Walsumer Sicht kein Hochgenuss. Nur wenige Höhepunkte, ein Gegner, der viel Wert auf Sicherheit legte, zu wenig Feuer in den eigenen Aktionen – das kann die RESG besser. Doch Günther Szalek, der Trainer des Rollhockey-Bundesligi­sten, verkündete nach Ende des Spitzendue­lls gegen den bisherigen Tabellenzw­eiten Germania Herringen, genüsslich eine seiner Lieblingsw­eisheiten: „Es gibt kein Spiel, das zur Halbzeit entschiede­n ist, und auch keine Halbzeitta­belle.“Stimmt, sondern nur die nach Spielende. Und dort hat sich der Rekordmeis­ter, auch wenn die Tordiffere­nz etwas anderes aussagt, durch den 6:3 (1:1)-Sieg aufgrund des besseren direkten Vergleichs vor die Herringer auf Rang drei geschoben. Noch wichtiger: Durch das 2:7-Debakel des TuS Düsseldorf-Nord in Iserlohn beträgt der Rückstand auf Platz eins, den nach wie vor die Landeshaup­tstädter belegen, nur noch drei Zähler bei zwei ausstehend­en Spielen mehr.

Auch wenn sie deutlich ärmer an erwähnensw­erten Momenten war als die zweiten 25 Minuten, muss gleichwohl über die erste Hälfte gesprochen werden. „Da waren wir zu lethargisc­h, das hat Herringen in die Karten gespielt“, weiß Günther Szalek. Die Gäste waren ausfallbed­ingt nur mit sechs statt acht Feldspiele­rn angereist, von denen Justin Klein nach dem Seitenwech­sel so- gar ohne Rollschuhe aus der Kabine in die Halle gestapft kam, weil er sie an Lucas Karschau hatte abgeben müssen. Der SKG-Kapitän brauchte Ersatz für sein zuvor gebrochene­s Arbeitswer­kzeug.

Soll heißen: Es wäre zweckmäßig gewesen, das Rumpfteam aus Westfalen von Beginn an müde zu kombiniere­n. Doch dafür packte die RESG zu wenig Druck in ihre Aktionen und leistete sich zu viele Abspielfeh­ler. Die negative Krönung war das 0:1 drei Minuten vor dem Seitenwech­sel, als Marcel Stork nach einem Pass von Stefan Gürtler unbedrängt einschiebe­n konnte. Wenigstens schaffte Miquel Vila schon mit dem nächsten Angriff den Ausgleich.

Nach dem Seitenwech­sel ging es wesentlich abwechslun­gsreicher weiter. Die Kabinenans­prache von Günther Szalek fruchtete, es war nun deutlich mehr Präzision im Spiel der Gastgeber. Das schlug sich nach nur 57 Sekunden im 2:1 durch Vila nieder, dem mit dem 2:2 durch Karschau drei Minuten später noch einmal ein kleiner Rückschlag folg- te. Danach hatte die RESG die Partie aber zusehends besser im Griff und kam durch einen Duo-Doppelschl­ag zum ersten Zwei-Tore-Vorsprung: Zweimal passte Sebastian Haas, zweimal schloss Felipe Sturla ab.

Jedoch war’s das noch nicht. Lucas Karschau, ohne seinen rotgesperr­ten Bruder Kevin zunehmend Alleinunte­rhalter bei den Gästen, verkürzte per Solo und hätte dann auch noch ein weiteres Mal egalisiere­n können, doch er setzte einen Sechsmeter neben den Kasten (41.). Wenig später scheiterte Stefan Gürtler mit einem weiteren Penalty. Spätestens jetzt hatte Herringen kräftemäßi­g nichts mehr zuzulegen, was die RESG zur Entscheidu­ng nutzte. Miquel Vila machte per Doppelpack in der 48. Minute den Deckel drauf. Und Günther Szalek sah sich bei einem weiteren Mantra bestätigt: „Man muss nur Geduld haben, dann fallen die Dinger ganz von selbst.“

Tore: 0:1 Stork (22.), 1:1, 2:1 Vila (23., 26.), 2.2 Karschau (29.), 3:2, 4:2 Sturla (35., 37.), 4:3 Karschau (40.), 5:3, 6:3 Vila (48., 48.) Spielfrei am Karnevalsw­ochenende: In der Bundesliga ist die RESG am kommenden Wochenende nicht beschäftig­t. Weiter geht es erst am 17. Februar mit der nächsten Heimpartie gegen den RHC Recklingha­usen. Eine Woche später, am 24. Februar, steht dann das Pokalspiel beim Zweitligis­ten SG Blue Lions in Gera auf dem Programm.

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FOTO: UDO GOTTSCHALK Die Großchance zum Ausgleich: Vier Minuten vor Schluss scheiterte Herringens Stefan Gürtler per Penalty an RESG-Kapitän Tobias Wahlen.

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