Rheinische Post Duisburg

Zuverlässi­ge Stütze für ganze Familie

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Am kommenden Samstag, 10. Februar, findet der Tag der Kinderhosp­izarbeit statt. Das Malteser Hospizzent­rum St. Raphael hat im vergangene­n Jahr 27 Familien mit 29 Kindern begleitet, darunter die Familie Biella.

(RP) Tanja Biella fühlt sich, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen, als sie eineinhalb Jahre nach der Geburt ihre Sohnes Fabian die schrecklic­he Diagnose erhält: „Ihr Kind ist schwerbehi­ndert.“Und es kommt noch schlimmer: Die Ärzte teilen der verzweifel­ten Mutter mit, dass ihr Sohn eine stark verkürzte Lebenserwa­rtung hat – niemand weiß, wie viel Zeit ihm noch bleibt.

Fabian ist heute neun Jahre alt. Er kann weder sprechen noch laufen, nicht einmal schlucken. Eine Magensonde versorgt ihn mit Nahrung und Medikament­en. Moderne Geräte überwachen seine Körperfunk­tionen, denn jederzeit kann es zu lebensbedr­ohlichen Atemausset­zern kommen. Vormittags kümmert sich meist eine Kinderkran­kenschwest­er um den Jungen. Nachmittag­s übernehmen die Eltern die Pflege. Doch Vater Michael ist häufig auf Dienstreis­en. Dann muss Mutter Tanja den Alltag alleine stemmen.

Ein Kraftakt, der sie oft an die Grenzen bringt. Die Pflege von Fabian und dazu noch die ständige Sorge um seine Gesundheit – manchmal hat Tanja Biella das Gefühl, unter dem Druck zusammenzu­brechen. Hinzu kommt das schlechte Gewissen, Fabians Geschwiste­rn – Zwillingsb­ruder Fynn und Schwester Lisa (11) – nicht ge- recht zu werden. Umso dankbarer ist die erschöpfte Mutter für die Hilfe von Anke Rosin. Die erfahrene Ehrenamtle­rin vom Malteser Kinderhosp­izdienst St. Raphael Duisburg greift Familie Biella einmal die Woche unter die Arme. Sie kümmert sich liebevoll um den behinderte­n Fabian, macht Ausflüge mit Lisa und Fynn, spendet Trost, hört zu, nimmt in den Arm. Es ist eine große Entlastung für Tanja Biella, für die die Familie nicht einmal etwas bezahlen muss. Fabian hat Anke Rosin spürbar ins Herz geschlosse­n. Er wirkt ruhig und entspannt, wenn die beiden eine kleine Runde mit dem Rollstuhl drehen. Mutter Tanja kann unterdesse­n ungestört Zeit mit Fynn und Lisa verbringen oder einfach mal in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken. Kleine Glücksmome­nte, die sie sorgfältig in ihrem Kalender notiert – ein Ritu- al, das der dreifachen Mutter viel Kraft gibt. Die Nachmittag­e mit der Malteser Hospizbegl­eiterin sind für Familie Biella inzwischen nicht mehr wegzudenke­n. „Käme Frau Rosin nicht, dann würde ganz viel fehlen. Sie fühlt einfach, was uns gut tut. Das ist etwas ganz Besonderes“, sagt Mutter Tanja. Und sie ist unendlich froh, auch in schwersten Stunden eine zuverlässi­ge Stütze an ihrer Seite zu haben.

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FOTO: MALTESER Anke Rosin kümmert sich fürsorglic­h um Fabian, er schwerstbe­hindert ist und nach Annahme der Ärzte keine hohe Lebenserwa­rtung hat.

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