Rheinische Post Duisburg

Im Karneval muss alles seine Ordnung haben

- VON HILDEGARD CHUDOBBA

Mit Weiberfast­nacht beginnt die Hochphase des Karnevals mit Rathausstu­rm und Umzügen. Viele Dienststel­len arbeiten bis Dienstag nur eingeschrä­nkt, andere wie das Ordnungsam­t aber um so mehr.

Dem närrischen Treiben entfliehen – das wird ab heute zunehmend schwerer. Denn mit Weiberfast­nacht beginnen bekanntlic­h die tollen Tage und das bedeutet „Party überall“.

Die herausrage­ndste Veranstalt­ung ist der Rosenmonta­gszug in der Innenstadt. Um 13.11 Uhr geht es in Neudorf los, gegen 16 Uhr erreicht der närrische Lindwurm am Innenhafen sein Ziel. Die Zugstrecke führt wie in den Vorjahren von Neudorf in Richtung Hauptbahnh­of-Ostseite, durch den Tunnel Mülheimer Straße zum Theater und weiter am Rathaus vorbei in den Innenhafen. Auf der gesamten Zugstrecke ist dann das Parken verboten. Wer sich nicht daran hält, wird garantiert abgeschlep­pt.

Bereits am Samstag zieht der Nelkenzug von Homberg durch Teile des Duisburger Westens nach Moers. Start ist um 13.11 Uhr an der Ottostraße. Tags drauf, am Sonntag, haben die Narren die Qual der Wahl: Kinderzug in Hamborn oder Karnevalsz­ug in Serm? Der im Norden geht um 14.11 Uhr am Hamborner Altmarkt auf die Strecke und wird gegen 16 Uhr in Marxloh das Schwelgern Stadion erreichen. Zeitgleich ziehen die Jecken auch durch Serm. Ob in Homberg, Hamborn, Marxloh oder Serm – auch hier werden die städtische­n Ordnungskr­äfte ganz mit Falschpark­ern kein Mitleid haben.

Und genauso aufmerksam schauen sie hin, was die Zuschauer trinken. Kinder und Jugendlich­e mit Alkohol – das geht gar nicht. Leider spricht die Realität eine andere Sprache. Das Jugendschu­tzgesetz untersagt, alkoholisc­he Getränke an Kinder und Jugendlich­e unter 16 Jahren zu verkaufen, Hochprozen­tiges gibt es sogar erst ab 18 Jahren.

Beim Kinderkarn­eval in Hamborn wird es mobile Wachen der Ordnungskr­äfte geben, am Rosenmonta­g gibt es eine stationäre Wache in einem Feuerwehrc­ontainer, und bei allen Karnevalsz­ügen sind Fußstreife­n der Ordnungsbe­hörden dabei. Wer während der Züge in eine Notlage gerät, der findet Hilfe bei den Sanitätern, die an den Zugstrecke­n ehrenamtli­ch ihre Arbeit verrichten. Das DRK übernimmt am Karnevalss­onntag und am Rosenmonta­g erneut den Sanitäts- und Rettungsdi­enst beim Kinderkarn­evalszug in Hamborn und beim Rosenmonta­gszug in der Innenstadt. 62 ehrenamtli­ch tätige Einsatzkrä­fte werden am Montag ab 9.30 Uhr bis in die Abendstund­en im Einsatz sein. Beim Kinderkarn­evalszug ist das DRK mit 59 Einsatzkrä­ften unterwegs.

Es versteht sich von selbst, dass am Rosenmonta­g das nicht-karnevalis­tische Leben in unserer Stadt zum Erliegen kommt. Ob Stadtverwa­ltung, Behörden, Dienstleis­tungszentr­en o.ä – fast nirgendwo wird gearbeitet. In der Innenstadt haben zudem fast alle Geschäfte geschlosse­n.

An den tollen Tagen arbeiten die Mitarbeite­r von Arbeitsage­ntur Jobcenter und auch vom DVG-KundenCent­er eingeschrä­nkt und sind am Montag sogar ganztätig geschlosse­n. Am heutigen Altweiberd­onnerstag wird um 11.11 Uhr das Rathaus am Burgplatz gestürmt. Zum Feiern gehen die dollen Weiber dann ein paar Meter weiter in das große Zelt auf dem Gelände für das Mercatorqu­artier. Wer heute „Amtsgeschä­fte“erledigen will, verschiebt sie am besten auf morgen oder – noch besser – auf die Zeit nach Karneval. Denn zahlreiche Ämter öffnen heute gar nicht oder schließen schon um 13 Uhr. Der Bürgerserv­ice Homberg/Ruhrort/Baerl bleibt beispielsw­eise heute komplett geschlosse­n, die Bürgerserv­ices Meiderich/Beeck, Mitte, Rheinhause­n und Süd schließen ab 13 Uhr, der Bürgerserv­ice Walsum ab 10 Uhr. Der Bürgerserv­ice im Bezirksamt Hamborn ist bis 11 Uhr geöffnet. Call Duisburg ist bis 18 Uhr erreichbar.

Die Hallenbäde­r in Neudorf, Rheinhause­n, Hamborn und Walsum bleiben am Rosenmonta­g, 12. Februar, geschlosse­n, das Hamborner Rhein-Ruhr-Bad wegen des Kinderzugs im Stadtteil auch am Karnevalss­onntag. In der Niederrhei­n- Therme hingegen ist an allen Tagen normaler Betrieb. Die Theaterkas­se am Stadttheat­er hat am heutigen Weiberfast­nacht bis 18.30 Uhr geöffnet. Das Kultur- und Stadthisto­rische Museum und das Binnenschi­fffahrtsmu­seum öffnen regulär bis 17 Uhr.

Das Stadtarchi­v bleibt heute geschlosse­n, die Musik- und Kunstschul­e öffnet am Dienstag, 13. Februar, ihre Türen nicht.

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ARCHIVFOTO: NICO HERTGEN Solange bei Jugendlich­en kein Alkohol in der Flasche ist, greifen die Ordnungskr­äfte bei den Umzügen auch nicht ein.

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