Rheinische Post Duisburg

Wedaus Strahlkraf­t für ganz Duisburg

- VON ROSALI KURTZBACH

Das Großbaupro­jekt soll mit den Stadtteil-Entwicklun­gskonzepte­n Hochfeld und Marxloh verknüpft werden, damit die Gebag einen Kredit für die Erschließu­ng beantragen kann.

Im Sommer sollen die ersten Bagger zur Erschließu­ng der Fläche für das Großbaupro­jekt in Wedau rollen: „Zunächst sollen die Kleingärte­n umgesiedel­t, dann der Lärmschutz­wall aufgeschüt­tet werden“, erklärt Bernd Wortmeyer, Chef der Gebag, die für die Erschließu­ng der 60 Hektar großen Fläche auf dem ehemaligen Güterbahnh­ofsgelände zuständig ist. Um diese finanziere­n zu können, will die Duisburger Baugesells­chaft einen Stadtentwi­cklungskre­dit über rund 20 Millionen Euro bei der NRW Bank beantragen. Dies kann sie aber nur, wenn die Maßnahmen in einem Stadtteile­ntwicklung­skonzept (ISEK) verankert und in den lokalen Arbeitsmar­kt zur Integratio­n benachteil­igter Gruppen eingebette­t sind.

Und da es kein solches Entwicklun­gskonzept für Wedau gibt, will die Stadt die beiden vorhandene­n für Hochfeld und Marxloh fortschrei­ben und mit der Flächenent­wicklung der ehemaligen Bahnanlage­n zwischen Wedau und Bissinghei­m verknüpfen. Über diese Pläne soll der Rat Anfang März entscheide­n.

Wedau und das ISEK für Hochfeld und Marxloh? Wie passt das zusammen? Es gebe vor allem zwei stadtteilü­bergreifen­de Auswirkung­en des Projektes: Die Gebag rechnet damit, dass es über einen Zeitraum von zehn Jahren 300 bis 400 Menschen mit geringer berufliche­r Qualifikat­ion eine Jobperspek­tive bietet – vor allem im Landschaft­sbau. Die Gebag arbeitet eng mit der Gemein- nützigen Gesellscha­ft für Beschäftig­ungsförder­ung zusammen.

Der zweite Punkt ist der soziale Wohnungsba­u. Marxloh und Hochfeld haben einen hohen Anteil an Schrottimm­obilien. Dieses Problem werde zwar durch den Wohnungsba­u in Wedau nicht gelöst. „Aber durch die geförderte­n Wohnungen, die dort geplant sind, weicht der Wohnungsma­rkt auf“, sagt Bernd Wortmeyer. Die Wohnungen stünden auch Menschen aus Hochfeld und Marxloh offen.

Insgesamt habe das Großbaupro­jekt eine große Strahlkraf­t auf die gesamte Stadt Duisburg. Die rechnet mit etwa 30 Prozent Zuzug von Auswärtige­n und dadurch mit einer zusätzlich­en einzelhand­elsrelevan- ten Kaufkraft von 11 bis 12 Millionen Euro.

Und: In einem Zeitraum von 25 Jahren erwartet man, dass für einen kommunalen Euro, der beispielsw­eise in den Schulneuba­u, in die Kita oder in Grünfläche­n f ließt, rund zwei Euro durch Steuereinn­ahmen in die Stadtkasse zurückkomm­en.

Insgesamt geht die städtische Wohnungsge­sellschaft Gebag von Erschließu­ngskosten von rund 100 Millionen Euro für das gesamte Projekt aus, die durch den Verkauf der Immobilien wieder reinkommen sollen. „Wir werden damit nicht reich“, sagt Bernd Wortmeyer, „aber das ist auch nicht Sinn der Sache. Wir wägen das Risiko ab.“

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Die Kleingärte­n sollen als erstes verlagert werden. Im Sommer sollen die Arbeiten in Wedau beginnen.

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