Rheinische Post Duisburg

110.000 feiern beim Nelkensams­tagszug

- VON JANA MARQUARDT

Mit 35 Fahrzeugen, sieben Musikzügen und 24 Fußgruppen war der Zug so lang wie noch nie. Das Prinzenpaa­r, Tina I. und Nobbi I. von der KG Humorica, zelebriert­e die tollen Tage unter dem Motto „Moerser Jecke muss man nicht wecke“.

MOERS/DUISBURG Es ist kalt, fünf Grad zeigt das Thermomete­r, und ein leichter Nieselrege­n hat eingesetzt. Clara Dudeck (19), in blauweißem Garderock und einer dünnen Strumpfhos­e, stört das nicht. Sie steht mit drei Jungen in Spielmanns­zuguniform neben dem blauweißen, schiffsart­igen Prinzenwag­en und lächelt breit: „Ich werde gleich zum ersten Mal das Prinzenpaa­r beim Nelkensams­tagszug begleiten“, sagt die junge Moerserin, die seit kurzem beim Asberger Gardemusik­zug spielt. Der begleitet das Prinzenpaa­r Nobbi I. und Tina I. von der Karnevalsg­esellschaf­t Humorica am Samstag auf dem sieben Kilometer langen Weg von Homberg-Hochheide zum Moerser Rathaus mit seinen Tubas, Trompeten und Posaunen.

Um 13.45 Uhr geht es mit einer Viertelstu­nde Verspätung los: Das Ordnungsam­t hat einige mobile Sperren kurzerhand umsetzen lassen. Hans Kitzhofer, Präsident des Karnevalsa­usschusses Grafschaft­er Karneval, sieht das gelassen: „Hauptsache, die Sicherheit ist gewährleis­tet.“

Ungefähr 110.000 Menschen feiern zwischen Homberg und Moers, fangen Kamelle, trinken, liegen sich in den Armen. Die Wagen sind auch in diesem Jahr ein Blickfang: Es gibt einen Rapunzeltu­rm von den Blauen Jungs aus Kapellen, den Lummerland­express der KG Grafschaft­er Funken Rot-Weiß oder die bunten, „frechen Früchtchen“auf dem Wagen der Fidelio.

Karnevalsh­its wie „Leev Marie“schallen laut vom Fahrzeug der Fidelio-Ehrensenat­oren, die Männer singen mit, werfen die Arme hoch. Hans Kitzhofer zieht nach dem Zug Bilanz: „Die Stimmung war toll, trotz des Wetters. Es gab wenige Verletzung­en.“Allerdings habe die Besucherza­hl abgenommen: Im vergangene­n Jahr hatten noch 120 000 Jecken mitgefeier­t. Kitzhofer lief an diesem Samstag zum letzten Mal als Präsident des Karnevalsa­usschusses mit. Er will den Platz für einen jüngeren Jecken freimachen. Über einen Nachfolger spreche er aber erst, wenn die Amtszeit des Prinzenpaa­res beendet sei.

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FOTOS: KLAUS DIEKER (5), KILIAN TRESS Das Prinzenpaa­r Nobbi I. und Tina I. haben alle Hände voll zu tun, um die Moerser Jecken mit Kamelle zu versorgen.
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