FSV-Akteur Anil Yilderim entpuppt sich als wahrer Prophet
Fußball-Kreispokal: Der Rechtsverteidiger dreht mit seinen drei Toren die Partie gegen Viktoria Buchholz.Der FSV siegt am Ende 5:3.
FUSSBALL Auf dem Weg von der Umkleidekabine zurück auf den Platz hatte Anil Yildirim nur ein Ziel vor Augen. „Wir drehen das Spiel noch“, sagte der Rechtsverteidiger des Fußball-Landesligisten FSV Duisburg vor sich hin. 1:3 stand es zu diesem Zeitpunkt aus Sicht der Gastgeber in der Achtelfinalpartie des Kreispokals gegen den Ligakonkurrenten Viktoria Buchholz. Wohl selten hat ein Spieler seinen Worten so schnell und umfassend Taten folgen lassen: Yildirim erzielte nicht nur in den 20 Minuten nach Wiederbeginn die beiden Treffer zum 3:3-Ausgleich, sondern vollendete eine Minute vor dem Abpfiff sogar einen lupenreinen Hattrick zum 4:3. Am Ende siegte der FSV mit 5:3 und muss nun im Viertelfinale dieses Wettbewerbs am 14. März beim Bezirkslisten Mülheim 07 antreten.
Gästecoach Michael Roß hätte sich fraglos einen anderen Ausgang gewünscht, nachdem seine Elf in der ersten Hälfte schon etwas überraschend stark aufgetrumpft und die frühe FSV-Führung durch Emir Alic in einen 3:1-Pausenvorsprung umgewandelt hatte. Gianluca Altomonte, Steven Tonski und Tim Ramroth ließen die Hoffnungen auf einen Pokalcoup blühen. „Leider haben wir dann in der zweiten Hälfte 30 Minuten lang richtig schlecht gespielt. Beim FSV hat man dann die individuelle Klasse gesehen“, befand Roß.
Die war freilich diesmal gar nicht so ausgeprägt wie sonst, denn unter anderem fehlten mit den beruflich verhinderten Bora Karadag und Fatih Duran zwei Stammkräfte; zudem wurde der angeschlagene Ibrahim Bulut von Vertretungscoach Haluk Piricek geschont. Außerdem verletzte sich Stammkeeper Marian Ograjensek beim Aufwärmen, weshalb Talha Bayram zwischen die Pfosten rückte.
Auf der Gegenseite absolvierte Timo Mohr seinen ersten Einsatz seit über einem Jahr und tat in der 48. Minute noch alles, um beim Kopfball von Joel Schoof das 2:3 verhindern. Im Nachstochern war dann aber Yildirim erfolgreich, der damit seinen Pausenplan in die Tat umzusetzen begann. In der 66. Minute gelang ihm nach einer nicht weit genug abgewehrten Ecke der Ausgleich; eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit schoss er sich dann fast selber an, bugsierte aber auf diese Weise die Kugel über die Linie. Gegen nun alles nach vorn werfende Buchholzer erhöhte Allison Leite Dos Santos in der Nachspielzeit.
„Wir haben Buchholz vor der Pause ein wenig auf die leichte Schulter genommen. Danach haben die Jungs aber gezeigt, dass sie weiterkommen wollen“, so Haluk Piricek.
FSV: Talha Bayram – Anil Yildirim, Alic, Schoof, Enes Bayram – Basaran, Bertram (81. Hasan Emre Yildirim), Rasitoglou (62. Ünal) – Kameraj (46. Elci), Bayraktar, Leite Dos Santos.
Buchholz: Mohr – Piwetz, Kluth (76. Mrozek), Clever, Klug – Schröder, Altomonte, Jung, Kirsch – Ramroth, Tonski.
Tore: 1:0 Alic (4.), 1:1 Altomonte (17.), 1:2 Tonski (27.), 1:3 Ramroth (33.), 2:3, 3:3, 4:3 Anil Yildirim (48., 66., 89.), 5:3 Leite Dos Santos (90./ +2).