Rheinische Post Duisburg

FSV-Akteur Anil Yilderim entpuppt sich als wahrer Prophet

- VON THOMAS KRISTANIAK

Fußball-Kreispokal: Der Rechtsvert­eidiger dreht mit seinen drei Toren die Partie gegen Viktoria Buchholz.Der FSV siegt am Ende 5:3.

FUSSBALL Auf dem Weg von der Umkleideka­bine zurück auf den Platz hatte Anil Yildirim nur ein Ziel vor Augen. „Wir drehen das Spiel noch“, sagte der Rechtsvert­eidiger des Fußball-Landesligi­sten FSV Duisburg vor sich hin. 1:3 stand es zu diesem Zeitpunkt aus Sicht der Gastgeber in der Achtelfina­lpartie des Kreispokal­s gegen den Ligakonkur­renten Viktoria Buchholz. Wohl selten hat ein Spieler seinen Worten so schnell und umfassend Taten folgen lassen: Yildirim erzielte nicht nur in den 20 Minuten nach Wiederbegi­nn die beiden Treffer zum 3:3-Ausgleich, sondern vollendete eine Minute vor dem Abpfiff sogar einen lupenreine­n Hattrick zum 4:3. Am Ende siegte der FSV mit 5:3 und muss nun im Viertelfin­ale dieses Wettbewerb­s am 14. März beim Bezirkslis­ten Mülheim 07 antreten.

Gästecoach Michael Roß hätte sich fraglos einen anderen Ausgang gewünscht, nachdem seine Elf in der ersten Hälfte schon etwas überrasche­nd stark aufgetrump­ft und die frühe FSV-Führung durch Emir Alic in einen 3:1-Pausenvors­prung umgewandel­t hatte. Gianluca Altomonte, Steven Tonski und Tim Ramroth ließen die Hoffnungen auf einen Pokalcoup blühen. „Leider haben wir dann in der zweiten Hälfte 30 Minuten lang richtig schlecht gespielt. Beim FSV hat man dann die individuel­le Klasse gesehen“, befand Roß.

Die war freilich diesmal gar nicht so ausgeprägt wie sonst, denn unter anderem fehlten mit den beruflich verhindert­en Bora Karadag und Fatih Duran zwei Stammkräft­e; zudem wurde der angeschlag­ene Ibrahim Bulut von Vertretung­scoach Haluk Piricek geschont. Außerdem verletzte sich Stammkeepe­r Marian Ograjensek beim Aufwärmen, weshalb Talha Bayram zwischen die Pfosten rückte.

Auf der Gegenseite absolviert­e Timo Mohr seinen ersten Einsatz seit über einem Jahr und tat in der 48. Minute noch alles, um beim Kopfball von Joel Schoof das 2:3 verhindern. Im Nachstoche­rn war dann aber Yildirim erfolgreic­h, der damit seinen Pausenplan in die Tat umzusetzen begann. In der 66. Minute gelang ihm nach einer nicht weit genug abgewehrte­n Ecke der Ausgleich; eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit schoss er sich dann fast selber an, bugsierte aber auf diese Weise die Kugel über die Linie. Gegen nun alles nach vorn werfende Buchholzer erhöhte Allison Leite Dos Santos in der Nachspielz­eit.

„Wir haben Buchholz vor der Pause ein wenig auf die leichte Schulter genommen. Danach haben die Jungs aber gezeigt, dass sie weiterkomm­en wollen“, so Haluk Piricek.

FSV: Talha Bayram – Anil Yildirim, Alic, Schoof, Enes Bayram – Basaran, Bertram (81. Hasan Emre Yildirim), Rasitoglou (62. Ünal) – Kameraj (46. Elci), Bayraktar, Leite Dos Santos.

Buchholz: Mohr – Piwetz, Kluth (76. Mrozek), Clever, Klug – Schröder, Altomonte, Jung, Kirsch – Ramroth, Tonski.

Tore: 1:0 Alic (4.), 1:1 Altomonte (17.), 1:2 Tonski (27.), 1:3 Ramroth (33.), 2:3, 3:3, 4:3 Anil Yildirim (48., 66., 89.), 5:3 Leite Dos Santos (90./ +2).

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FOTO: F. STRAUCH Gianluca Altomonte (2. von links), hier im Duell mit FSV-Außenverte­idiger Enes Bayram, erzielte den zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich der Viktoria.

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