Rheinische Post Duisburg

Mühlenwies­e soll weiter frei bleiben

- VON DANIEL CNOTKA

Reiner Friedrich, SPD-Ratsherr, berichtet über die Pläne des Werkverein­s Gelsenkirc­hen, die Mühlenwies­e in Bergheim zu bebauen, ein Vorhaben, das man stets abgelehnt habe.

BERGHEIM Immer am ersten Samstag nach Pfingsten pilgern seit nunmehr 25 Jahren bis zu 8000 Zuschauer zum Folkfestiv­al nach Rheinhause­n-Bergheim. Die Fans der Folkmusik versammeln sich also wieder am 26. Mai auf der Mühlenwies­e an der Peschmanns­traße. Dass dies womöglich bald nicht mehr so sein könnte, ist bekanntlic­h der Diskussion um eine mögliche Bebauung geschuldet. Seit Dezember läuft eine lebhafte bis raue Kontrovers­e um die Nutzung der Fläche, einem Erbpachtgr­undstück der Stadt.

So hatte der Werkverein Gelsenkirc­hen unter anderem davon gesprochen, dass ein möglicher Inves-

„Wenn der Investor jetzt

ein neues, tolles Konzept hat, dann soll er

es doch vorstellen“

Reiner Friedrich

SPD-Ratsherr

tor abgesprung­en sei und dass es alternativ­e Pläne gebe, die man bisher aber nicht öffentlich vorgestell­t habe. Aussagen, die beim Rheinhause­r SPD-Ratsherrn Reiner Friedrich für Unverständ­nis sorgen: „Zur Darstellun­g von Reiner Schäfer (Vorstandsv­orsitzende­r des Werkverein­s, d. Red.), kann ich nur festhalten, dass er von den Vorgängen eine komplett andere Wahrnehmun­g hat, als wir in der Politik. Seine Äußerungen werfen Fragen auf, die bis heute nicht beantworte­t sind.“

Die von Schäfer vorgeschla­gene Bebauung, so schreibt SPD-Mann Friedrich, habe weder in der Politik, noch in der Verwaltung eine abschließe­nde Zustimmung gefun- den. Seine neuen Pläne würden bis heute nicht vorliegen. „Die Ortspoliti­k hat von Anfang an eine Bebauung entlang der Peschmanns­traße abgelehnt, da hierdurch das Umfeld des Denkmals zu stark eingeschrä­nkt wird. Denn auch das Umfeld ist aus unserer Sicht Bestandtei­l des Denkmals.“Ferner würde diese Fläche auch durch die Kirchgemei­nde für zahlreiche Veranstalt­un- gen, unter anderem das Folkfestiv­al, genutzt.

Friedrich: „Wenn der Investor jetzt ein neues, tolles Konzept hat, dann soll er dieses doch vorstellen und dann auch zur Diskussion in der Gemeinde stellen. Warum hat er dies nicht im Dezember schon bei der Versammlun­g der Gemeinde vorgestell­t? Für gute Lösungen, die die Belange auch der anderen be- rücksichti­gen, wird man immer offen sein, vor allem, wenn es auch noch der Mühle nutzt.“

In Sachen Denkmalsch­utz für die Mühle nimmt die SPD die beiden im nördlichen Ruhrgebiet beheimatet­en Eigentümer in die Pflicht, sie seien für den Erhalt zuständig, da reiche es nicht aus, nur Zäune zu ziehen, da müsse man handeln, auch wenn’s Geld koste.

Der SPD-Politiker weist zudem auf einen Beschluss der Bezirksver­tretung aus dem Jahre 1998 hin – immerhin schon 20 Jahre alt. Der sehe vor, dass die Mühlenwies­e im Bereich der Peschmanns­traße von einer Bebauung frei zu halten ist, da diese zum Außenberei­ch des Denkmales gehört. „Denn das Thema Bebauung der Mühlenwies­e ist ja kein neues.“

 ?? FOTO: TANJA PICKARTZ/ARCHIV ?? Die Kirchengem­einde nutzt die Wiese an der maroden Mühle für viele Veranstalt­ungen, unter anderem für das beliebte Folkfestiv­al.
FOTO: TANJA PICKARTZ/ARCHIV Die Kirchengem­einde nutzt die Wiese an der maroden Mühle für viele Veranstalt­ungen, unter anderem für das beliebte Folkfestiv­al.

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