Tödliches Attentat auf Malcolm X
Die beiden einflussreichsten Bürgerrechtler der Vereinigten Staaten der 1960er Jahre trafen sich nur ein einziges Mal. Die Begegnung zwischen Martin Luther King und Malcolm X dauerte weniger als eine Minute – die beiden Männer hatten sich nicht viel zu sagen. Malcolm X, geboren als Malcolm Little, glaubte nicht an den gewaltfreien Weg zur Gleichstellung, den King vertrat. Seiner Auffassung nach handelte es sich nur um einen weiteren Versuch der Schwarzen, bei weißen Männern um Gerechtigkeit zu betteln – ein Gesuch, das in der Geschichte nie erhört worden war. Malcolm X gehörte der „Nation of Islam“an, einer Vereinigung, die sich die „Black Supremacy“, die Überlegenheit der schwarzen Amerikaner, auf die Fahne geschrieben hatte. Der charismatische Anführer machte durch seine aggressive Rhetorik von sich reden und gewann viele Anhänger – aber auch Gegner. Als er schließlich die „Nation of Islam“verließ und deren Führungspersönlichkeiten öffentlich kritisierte, galt er als Verräter. Am 21. Februar 1965 wollte X eine Rede im New Yorker Stadtteil Harlem halten. Es gab einen Tumult, plötzlich fielen Schüsse. Drei Männer schossen 21 Mal auf den Redner und töteten ihn. Vor Gericht wurden später drei Afroamerikaner, allesamt Mitglieder der „Nation of Islam“, wegen des Attentats verurteilt. Ob es weitere Mittäter oder Mitwisser gab, ist bis heute ungeklärt.