130.000 Euro für die Umgestaltung
Details zu Hintergründen, Planungen und Zukunft der freien Fläche auf dem Hochemmericher Markt.
HOCHEMMERICH Viele Bürger, Einzelhändler und Gastronomen sind unzufrieden mit der im November 2017 um ein Drittel verkleinerten Parkfläche auf dem Rheinhauser Markt (wir berichteten). Aktuell werden Unterschriften gegen die von 150 auf 100 verringerten Parkplätze von Bürgern gesammelt. Auf Anfrage äußert sich nun auch die Stadt Duisburg zu den Hintergründen der Umgestaltung.
130.000 Euro, so heißt es dort, kostete die Entfernung von 50 Parkplatzmarkierungen, das Erneuern der Markierung der übrigen 100 Parkplätze – von denen ein Großteil nun 2,70 Meter breit ist – sowie von drei Behindertenparkplätzen und die Erneuerung der Beschilderung. „Der Auftrag zur Umgestaltung erfolgte durch die Bezirksvertretung Rheinhausen aufgrund der Konflikte die es zwischen dem Taxiverkehr und den Parkplatzsuchenden gab“, so die Stadt. „Der im Juli 2004 beschlossene B-Plan Nr. 1036 Hochemmerich sah einen Marktplatz vorrangig für den Fußgängerverkehr vor, um die Aufenthaltsqualität im Stadtkern von Rheinhausen zu verbessern. (...) Die zwischenzeitliche Ausweitung des Parkplatzangebots war nicht rechtskonform mit dem B-Plan.“
Rheinhauser Bürger sind aktuell allerdings nicht nur sauer darüber, dass das Angebot kostenfreier Parkplätze in der Hochemmericher Mitte um 50 Plätze verkleinert wurde. Auch die als verstärkt empfundenen Kontrollen der Parkscheiben dort stoßen auf großen Unmut. Doch die Stadt hält dagegen: „Der ruhende Verkehr rund um den Hochemmericher Markt wird, entgegen den Berichten der Anwohner, seit Jahren von den städtischen Überwachungskräften kontrolliert. Schon im Herbst 2006 machte die damalige Umgestaltung der Fläche umfangreiche Verkehrskontrollen erforderlich“. Und, so die Stadt weiter, sie „erfolgen auch auf dem Hochemmericher Markt mehrfach täglich – mindestens im Zeitraum zwischen 7 und 19.30 Uhr“. Die Anzahl der dort eingesetzten Überwachungskräfte variiere dabei, sei aber trotz des diskutierten Umbaus, nicht erhöht worden, versichert die Stadt.
Zu den aktuellen Einnahmen an Bußgeldern im Vergleich zu denen aus Zeiten vor der Umgestaltung der Parkflächen äußerte sich die Stadt dann allerdings nicht genau: „Eine Auswertung zur Höhe der Bußgelder vor und nach der Änderung der Parkflächenanordnung ist leider nicht möglich“, hieß es nur. Auf die Frage, die ein Bürger in der vergan- genen Woche aufgeworfen hatte, warum der neue Taxistand nicht näher am Eingang des Marktforums liege, antwortet die Stadt: „Der Platz hat zwei Zonen, eine Fußgängerzone im Bereich des Marktforums und eine Parkzone parallel zur Duisburger Straße. Die Taxispur trennt den Parkplatz vom Fußgängerplatz. Fahrgäste kommen nicht nur aus dem Einkaufscenter sondern auch aus der Einkaufszone beziehungsweise dem Umfeld des Marktplatzes.“Menschen mit Behinderung müssen allerdings weder in zentraler Lage auf dem Hochemmericher Markt, noch in der Nähe des Eingangs zum Marktforum parken: die für sie vorgesehenen Parkplätze liegen gegenüber dem MarktforumEingang am anderen Ende des Platzes beim Kiosk. Grund hierfür, so die Stadt ist, dass sie „nahe der öffentlichen Toilette angelegt“wurden. Und dann verweist man auf die zehn weiteren Behindertenparkplätze im Parkhaus des Markforums: „Eine barrierefreie Erreichbarkeit des Einkaufszentrums ist gewährleistet“, so die Stadt.
Dies lässt den Eindruck entstehen, dass das Interesse, den Bürgern kostenfreien Parkraum in der Rheinhausener Mitte zur Verfügung zu stellen – egal ob für behinderte oder nicht behinderte Autofahrer – begrenzt ist. Denn auch auf die Frage, ob geplant sei, weiteren kostenfreien Parkraum als Ersatz zu schaffen, heißt es im Rathaus: „Zusammen mit dem Parkhaus stehen 445 Parkplätze in Rheinhausen Mitte zur Verfügung. Aus verkehrsplanerischer Sicht ist das als ausreichend zu bewerten. Weitere kostenfreie Parkplätze stehen auf dem Glückaufplatz zur Verfügung.“
Wie sich auf dem Hochemmericher Markt durch die Umgestaltung zudem nun „die Aufenthaltsqualität“für Fußgänger verbessern soll, auch darauf bleibt die Antwort der Stadt für viele Rheinhauser Bürger sicher unbefriedigend: „Es gibt Überlegungen zur Umgestaltung der Fläche, jedoch noch keine konkreten Pläne zu deren Umsetzung.“Konkret bleiben bis dahin nur die Knöllchen für die vielfach aus Gewohnheit weiter jenseits der neuen Markierung parkenden Autos ...