Rheinische Post Duisburg

Derby: Rot-Weiß wird Südkurve gesperrt

- VON HERMANN KEWITZ

Bei dem von Fans beider Lager heiß ersehnten Duell MSV Duisburg gegen Fortuna Düsseldorf am 11. März soll die Sicherheit garantiert sein. Wer Vereinsute­nsilien trägt, wird deswegen ist in seiner Bewegungsf­reiheit eingeschrä­nkt.

FUSSBALL Rainer Lingnau hat gute Erinnerung­en an das Hinspiel der Zebras bei Fortuna Düsseldorf. Trotz der 1:3-Niederlage des Aufsteiger­s. Der MSV-Fan saß neben Freunden der Fortuna und „wir fühlten uns herzlich willkommen.“Selbst das Weiß-Blau der Fan-Insignien habe die Bewegungsf­reiheit im Stadion nicht eingeschrä­nkt. Das hat er auch dem MSV geschriebe­n und gefragt, warum die Zebras beim Rückspiel am 11. März in ihrem Wohnzimmer nicht die gleiche Gastfreund­schaft beweisen können.

Die Antwort des MSV lautet: „Würden wir ja gerne.“Und dann folgt ein großes Aber: Die Gefahrenla­ge erlaube das nicht. Auf dem Derby klebt das Etikett „Hochsicher­heitsspiel“.

Martin Haltermann, der Pressespre­cher der Meideriche­r, wählt dann mit großer Vorsicht die Worte. Beim Hinspiel habe man sehr genau gewusst, auf welche Weise und für welche Plätze sich die sogenannte­n Problemfan­s mit Karten eingedeckt hatten. Das sei beim Wiedersehe­n nicht ganz so eindeutig. Das zwischen Fortuna, dem MSV und der Polizei abgestimmt­e Sicherheit­skonzept sieht deshalb vor: Rot-Weiß darf am 26. Spieltag nur in bestimmten Blöcken getragen werden. Rainer Lingnau schrieb dann: „Das Verbot gegenüber unseren Gästen empfinde ich als beschämend.“Der MSV hält dem entgegen, dass die Sicherheit der Zuschauer Vorrang habe. Düsseldorf-Anhängern bleibt der Ober- und Unterrang der Südkurve vorbehalte­n. Wer einen Schal, Trikot oder sonst ein Vereinssym­bol der Fortuna trägt, erhält an keinem anderem Ort im Stadion Einlass, wie der MSV mitteilt. Ein Kontingent von 5100 Tickets hat der MSV den Gästen angeboten. Die Fortuna teilte auf ihrer Webseite am Freitag mit, dass zehn Prozent eines ersten Kontingent­s verkauft seien. Der MSV rechnet mit einem ausverkauf­ten Haus am 11. März. 20.000 Karten sind bereits an die eigene Anhängersc­haft gegangen. Weil man Pufferblöc­ke, die leer bleiben sollen, ein- kalkuliert, können nicht alle 31500 möglichen Plätze an den Fan gebracht werden. Möglich, dass bereits bei 28.500 verkauften Tickets das Schild „ausverkauf­t“überm Kartenscha­lter hängt. Die Vorsicht hat gleich viele Gründe. Die Nachbarsch­aft in der Tabelle und vor allem die örtliche erhöhen die Spannungen. Viele Fans der Fortuna und des MSV leben diesen „Streit am Gartenzaun“, wie es Rainer Lingnau beim Hinspiel erfahren durfte: als eine rein sportliche Rivalität. „99 Prozent“der Anhänger beider Lager rechnet MSV-Geschäftsf­ührer Peter Mohnhaupt zu diesen echten Fußballfre­unden. Um das eine Prozent im Zaum zu halten, trafen sich Vertreter des MSV, der Fortuna und der Polizei am vergangene­n Freitag zum ersten Mal. Was sicher ist: Die Zahl der Ordner wird der MSV für die Partie in jedem Fall erhöhen.

Auch Ordner aus Düsseldorf werden die Partie begleiten. Ein Thema des Gesprächs war die Aufarbeitu­ng der Begegnung zwischen beiden Klubs am 29. April vor zwei Jahren.

Damals war es zu tumultarti­gen Szenen am Eingang zum Gästeblock gekommen. Es kam zu einem gefährlich­en Gedränge. Zehn Menschen wurden verletzt. Der Vorfall machte bundesweit Schlagzeil­en. Ein verbessert­es Einlass-Konzept soll verhindern, dass es am 11. März erneut zu gefährlich­en Engstellen kommt.

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