Kälte bleibt bis zum Wochenende
Obdachlose dürfen in U-Bahn-Stationen übernachten und die Österreicher ihr Gesicht verhüllen: Durch die eisigen Temperaturen herrscht Ausnahmezustand in ganz Europa. Zum Wochenende soll es wieder wärmer werden.
DÜSSELDORF (RP) Eine Kältewelle hat viele Länder Europas erreicht. Dazu gab es vielerorts Schnee und Glätte, die für Chaos im Verkehr sorgen. In den kommenden Tagen kann es noch kälter werden. Auch die Menschen in den Nachbarländern bibbern. Es gab bereits Tote. Wo ist es am kältesten? Den tiefsten Wert registrierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in der Nacht auf gestern auf der Zugspitze mit minus 27 Grad. Besonders kalt wird es der Vorhersage zufolge in den kommenden Nächten erneut in den Alpen und im östlichen Mittelgebirgsraum. In den dortigen Tälern erwarten die Meteorologen weniger als minus 20 Grad, und auch andernorts in der Mitte und im Süden Deutschlands wird es mit minus neun bis minus 16 Grad kalt. Tagsüber herrscht Dauerfrost, vor allem für den Norden wird Schnee erwartet. Der Tiefstwert für NRW wurde in Lippstadt-Bökenförde (Kreis Soest) gemessen – dort sank das Thermometer auf minus 12,5 Grad. Was ist auf den Straßen los? Glätte und leichter Schneefall sorgten gestern in NRW für Chaos im Berufsverkehr. Über 250 Kilometer Stau meldete der WDR am Morgen. Auch im Norden gab es Chaos: Allein rund um Lübeck zählte die Polizei innerhalb weniger Stunden rund 100 Verkehrsunfälle. Auch an der Ostseeküste kam es zu Zusammenstößen. Verletzte gab es laut Polizei dort keine, es blieb bei Blechschäden. In Hamburg behinderten 75 Unfälle sowie ausgefallene und verspätete S-Bahnen den morgendlichen Berufsverkehr.
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Dienstag
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Mittwoch Gibt es schon Kältetote? In Polen sind bei eisigen Temperaturen seit Freitag mindestens acht Menschen gestorben. Das teilte das Sicherheitszentrum der Regierung mit. Damit stieg die Zahl der Kältetoten seit November auf insgesamt 48. Schon am Wochenende waren die Temperaturen in Teilen des Landes auf bis zu minus 20 Grad gesunken. Die Behörden warnten auch gestern vor andauerndem Frost und riefen die Bevölkerung auf, vor allem Obdachlosen und älteren Menschen zu
2° bis -2°
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Donnerstag helfen, die von der Kälte besonders bedroht seien. Wie wird Obdachlosen in Deutschland geholfen? Der Gute-Nacht-Bus des Vereins „Fifty-Fifty“in Düsseldorf verteilt Spezialschlafsäcke, die gut gegen Kälte isolieren. Zudem gibt es laut der Stadt Düsseldorf zentrale Notschlafstellen im Stadtgebiet. 140 Plätze stehen zur Verfügung. Die Stadt Köln hat für den Winter 150 weitere Plätze für Wohnungslose eingerichtet. In den U-
2° bis 5°
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Freitag
7° bis 9°
1° bis 3°
Samstag Bahn-Stationen und Wartehallen der Bahnhöfe werden Obdachlose geduldet. Auch die Duisburger Verkehrsbetriebe erlauben Obdachlosen in den kommenden Tagen, in der U-Bahnstation am Hauptbahnhof zu übernachten. Das Essener Tierheim bietet Obdachlosen an, ihre Hunde am Abend dort abzugeben. Denn in den offiziellen Schlafstellen dürfen die Tiere oft nicht über Nacht bleiben. Auch Berlin weitet angesichts der Kälte sein Übernachtungsangebot für Ob- dachlose aus. Für die Kältehilfe seien 100 zusätzliche Betten in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof geschaffen worden, sagte Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke). Wie wird das Wetter in den kommenden Tagen? Laut dem Wetterdienst Meteogroup bleibt es in NRW zunächst frostig. So liegen die Temperaturen in den kommenden Tagen tagsüber zwischen zwei und minus drei Grad. Etwas milder könnte es Meteogroup zufolge in Richtung Wochenende werden. Am Freitag erwarten die Meteorologen bis zu fünf, am Samstag bis zu neun Grad. Wirklich verlässlich seien diese Werte aber nicht, so ein Sprecher. Wie gehen andere europäische Staaten mit der Kälte um? Österreich erlaubt Ausnahmen vom Verhüllungsverbot. „Bei diesen Temperaturen wird kein Polizist jemanden belangen, der sein Gesicht zum Schutz vor Kälte verhüllt“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Wien. Seit dem 1. Oktober 2017 muss jeder sein Gesicht von der Stirn bis zum Kinn zeigen. Das zielte unter anderem auf islamische Frauen, die Burka oder Nikab tragen. Ist es auch im Süden Europas kalt? In Rom hat Schnee das öffentliche Leben lahmgelegt. Die italienische Hauptstadt zeigte sich gestern mit einer ungewöhnlichen weißen Decke überzogen. Alle Schulen und Kindergärten blieben geschlossen. Auch das Kolosseum, Italiens TopAttraktion, blieb zu. Die MillionenStadt rief ihre Bewohner auf, sich möglichst wenig fortzubewegen.