Erkältungswelle auch in Duisburg
Schulen und Kindergärten merken davon aber nicht viel.
Die aktuelle Krankheitswelle hat Duisburg fest im Griff. Ein Beispiel: Das Service-Center „Call Duisburg“der Stadt ist krankheitsbedingt in dieser Woche nur eingeschränkt in der Zeit von 8 bis 16 Uhr erreichbar – zu viele Mitarbeiter liegen im Bett und sitzen nicht am Telefon, so dass nur die Kernzeit besetzt werden kann. Und Hausärzte und Internisten haben zurzeit ordentlich zu tun. Christoph Herrmann, Pressesprecher der Duisburger Apotheker, spricht von einer „extrem starken Erkältungswelle. Sie ist in jedem Fall stärker als in den vergangenen Jahren.“
Zwei Hausärzte können die Einschätzung bestätigen. „Wir hatten Montag vormittags bis zu 50 Patienten in der Praxis“, berichtet Dr. Dirk Mecking. Diese Zahl kann Dr. Hel- mut Gudat toppen: „Zu uns kamen sogar 60 Patienten.“Entwarnung gibt es hingegen aus den Schulen. „Zum Glück gibt es bei uns wenige Krankheitsfälle. Wir hoffen, dass es so bleibt“, sagt Petra Gluth von der Sternenschule. Wenig auffällig ist der Zustand auch beim Kaufmännischen Berufskolleg Duisburg-Mitte. „Es fehlen schon teilweise 15 von 100 Lehrer, das ist aber jedes Jahr so“, erläutert Bettina Lankes. Um die sechs Kinder pro Klasse fehlen derzeit in den Klassen der Gemeinschaftsgrundschulen Lauenburger Allee / Lüderitzallee. „Die Kollegen versuchen aber, das Schiff weiter auf Kurs zu halten“, betont Rektor André Lengsfeld.
„Generell ist es schwer zu sagen, ob Krankheitsfälle mit einer Grippeerkrankung zusammenhängen, da bei Krankmeldungen kein Grund angegeben werden muss“, erläutert Birgit Hölker-Schüttler vom Zweck- verband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen. Teilweise sei es deshalb in den Duisburger Einrichtungen mit der Betreuung eng geworden. Ihre Kollegin Ursula Roosen gibt aber Entwarnung: „Im Moment scheint sich die Situation wieder zu entspannen.“
Die Ärzte Helmut Gudat und Dirk Mecking schätzen hingegen, dass sich diese Welle auch erst einmal nicht so schnell legen wird. „Es ist üblich, dass Ende Februar viele Patienten in die Praxen strömen. Wir werden auch in den nächsten Wochen noch genug zu tun haben“, so Gudat, der auch Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ist. Grippale Infekte, starke Bronchitis und Rachenbeschwerden sind die häufigsten Gründe, dass Gudat und Mecking derzeit volle Wartezimmer haben. Auffällig sei in diesem Jahr aber die Schwere der Erkrankungen.