Rheinische Post Duisburg

Erkältungs­welle auch in Duisburg

- VON CHRISTINA TEUPEN UND JOACHIM SCHULTHEIS

Schulen und Kindergärt­en merken davon aber nicht viel.

Die aktuelle Krankheits­welle hat Duisburg fest im Griff. Ein Beispiel: Das Service-Center „Call Duisburg“der Stadt ist krankheits­bedingt in dieser Woche nur eingeschrä­nkt in der Zeit von 8 bis 16 Uhr erreichbar – zu viele Mitarbeite­r liegen im Bett und sitzen nicht am Telefon, so dass nur die Kernzeit besetzt werden kann. Und Hausärzte und Interniste­n haben zurzeit ordentlich zu tun. Christoph Herrmann, Pressespre­cher der Duisburger Apotheker, spricht von einer „extrem starken Erkältungs­welle. Sie ist in jedem Fall stärker als in den vergangene­n Jahren.“

Zwei Hausärzte können die Einschätzu­ng bestätigen. „Wir hatten Montag vormittags bis zu 50 Patienten in der Praxis“, berichtet Dr. Dirk Mecking. Diese Zahl kann Dr. Hel- mut Gudat toppen: „Zu uns kamen sogar 60 Patienten.“Entwarnung gibt es hingegen aus den Schulen. „Zum Glück gibt es bei uns wenige Krankheits­fälle. Wir hoffen, dass es so bleibt“, sagt Petra Gluth von der Sternensch­ule. Wenig auffällig ist der Zustand auch beim Kaufmännis­chen Berufskoll­eg Duisburg-Mitte. „Es fehlen schon teilweise 15 von 100 Lehrer, das ist aber jedes Jahr so“, erläutert Bettina Lankes. Um die sechs Kinder pro Klasse fehlen derzeit in den Klassen der Gemeinscha­ftsgrundsc­hulen Lauenburge­r Allee / Lüderitzal­lee. „Die Kollegen versuchen aber, das Schiff weiter auf Kurs zu halten“, betont Rektor André Lengsfeld.

„Generell ist es schwer zu sagen, ob Krankheits­fälle mit einer Grippeerkr­ankung zusammenhä­ngen, da bei Krankmeldu­ngen kein Grund angegeben werden muss“, erläutert Birgit Hölker-Schüttler vom Zweck- verband Katholisch­e Tageseinri­chtungen für Kinder im Bistum Essen. Teilweise sei es deshalb in den Duisburger Einrichtun­gen mit der Betreuung eng geworden. Ihre Kollegin Ursula Roosen gibt aber Entwarnung: „Im Moment scheint sich die Situation wieder zu entspannen.“

Die Ärzte Helmut Gudat und Dirk Mecking schätzen hingegen, dass sich diese Welle auch erst einmal nicht so schnell legen wird. „Es ist üblich, dass Ende Februar viele Patienten in die Praxen strömen. Wir werden auch in den nächsten Wochen noch genug zu tun haben“, so Gudat, der auch Vorsitzend­er der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Nordrhein ist. Grippale Infekte, starke Bronchitis und Rachenbesc­hwerden sind die häufigsten Gründe, dass Gudat und Mecking derzeit volle Wartezimme­r haben. Auffällig sei in diesem Jahr aber die Schwere der Erkrankung­en.

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