Rheinische Post Duisburg

Archiv jetzt auch im Knüllermar­kt

- VON PETER KLUCKEN duisburg@rheinische-post.de 0203 92995-94 RP Duisburg rp-online.de/whatsapp 0203 92995-29

Acht Archive geben am Samstag, 3. März, Einblicke in die Geschichte von Demokratie und Bürgerbete­iligung in Duisburg. Erstmals präsentier­t sich das Archiv für alternativ­es Schrifttum an seinem neuen Standort an der Münzstraße.

Das Stadtarchi­v und das Landesarch­iv wird den meisten geschichtl­ich interessie­rten Menschen in Duisburg bekannt sein. Am bundesweit­en Tag der Archive, der in diesem Jahr am kommenden Samstag, 3. März, stattfinde­t, kann man aber noch sechs weitere Archive in Duisburg kennenlern­en. Neben den beiden genannten sind es: das Archiv für alternativ­es Schrifttum, das Archiv des Museums der Deutschen Binnenschi­ff- fahrt, das Grillo-Archiv, das HanielArch­iv, das thyssenkru­pp-Konzernarc­hiv und das Universitä­tsarchiv Duisburg-Essen. Gestern wurden beim Pressegesp­räch Ablauf und Hintergrün­de des Archivtags erläutert. Man muss an dem Samstag nicht alle acht Duisburger Archive aufsuchen, um deren Arbeit kennenzule­rnen. Im Landesarch­iv (Schifferst­raße 30) kann man nicht nur das dort beheimatet­e Archiv kennenlern­en (einschließ­lich der sonst für die Öffentlich­keit nicht zugänglich­en Magazine), sondern auch noch das Grillo-Archiv und das thyssenkru­pp-Konzernarc­hiv, das mit Ausstellun­gsstücken und Infomateri­al sowie sachkundig­en Mitarbeite­rn präsent ist. Das Archivmate­rial wird nach dem Motto des Tages ausgewählt: „Demokratie und Bürgerrech­te“. Das Grillo-Archiv zeigt Dokumente zu den großen Streiks im Ruhr-Bergbau, 1889 und 1905, sowie zu den Arbeitskäm­pfen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Das thyssenkru­pp-Archiv konzentrie­rt sich auf Dokumente zur Arbeitersc­haft von Thyssen, die dazu beitrug, dass man vom „Roten Hamborn“spricht. Im Landesarch­iv selber wird um 11.30 Uhr, die Ausstellun­g „Frieden, Freiheit, Mitbestimm­ung – Aspekte der Revolution 1918/19“eröffnet, die noch bis Juni dort zu sehen ist.

Um das Jahr 1970 vollzog sich in Deutschlan­d ein politische­r und gesellscha­ftlicher Wandel, der im Rückblick durch die Unruhen und Protestbew­egung im Jahre 1968 initiiert wurde. Im Stadtarchi­v ist ab Samstag die Ausstellun­g „1968 und die Folgen“zu sehen. In dieser Ausstellun­g zeigt das Stadtarchi­v Fotos, Flugschrif­ten und Dokumente zum Protest der Stadt und der Bürger in Duisburg gegen die seit Ende der 1960er Jahre geplante Ansiedlung des VEBA-Konzerns im Rheinbogen bei Orsoy.

Als Gastarchiv­e sind im Stadtarchi­v am Karmelplat­z 5 auch weitere Archive vertreten: Das Museum der

Man muss an dem Samstag nicht alle acht Duisburger Archive aufsuchen, um deren Arbeit kennenzule­rnen.

Deutschen Binnenschi­fffahrt verfügt über umfangreic­he Bestände zum Thema Schifffahr­t auf dem Rhein und anderen deutschen Flüssen. Ein Teil dieser Dokumente (insbesonde­re Fotos, Pläne und Filme) werden für den Tag ans Stadtarchi­v ausgeliehe­n. Weitere Gäste im Stadtarchi­v sind das Haniel-Archiv, das vor allem Unterlagen und Fotos zur Kohleverso­rgung zeigt. Der Schwerpunk­t beim Universitä­tsarchiv, das ebenfalls im Stadtarchi­v zu Gast sein wird, liegt auf der studentisc­hen Opposition­srolle in den Jahren nach 1968.

Eine Besonderhe­it gibt es beim Archiv für alternativ­es Schrifttum (afas). Das ist zum einen im Stadtarchi­v vertreten mit Plakaten zum Thema Demokratis­ierung, Protestbew­egungen und Zivilgesel­lschaft seit den 1960er Jahren sowie Dokumenten vom Kampf um den Erhalt der Rheinpreuß­en-Siedlung in Homberg. Darüber hinaus öffnet es erstmals für die Öffentlich­keit seine Türen am neuen Standort an der Münzstraße 37 – 43. Das afas-Archiv, das sich früher an der Schwarzenb­erger Straße 147 in Rheinhause­n befand, ist nun im dritten Stock des Knüllermar­ktes zu finden. Zu

Im Stadtarchi­v ist ab Samstag die

Ausstellun­g „1968 und die Folgen“

zu sehen.

erreichen ist es über den rückwärtig­en Parkplatz des Knüllermar­ktes (Großer Kalkhof).

Um 12, 14 und 16 Uhr finden am Samstag, 3. März, jeweils parallel Führungen im Stadtarchi­v, im Landesarch­iv und im Archiv für alternativ­es Schrifttum statt. Der Eintritt ist frei, doch sollte man sich am Samstag im Stadtarchi­v Einlasskar­ten besorgen, damit die Veranstalt­er den Besucheran­drang besser einschätze­n können.

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RP-ARCHIVFOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Das afas-Archiv, das sich früher an der Schwarzenb­erger Straße 147 in Rheinhause­n befand, ist nun im dritten Stock des Knüllermar­ktes zu finden.
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RP-ARCHIVFOTO: SANDRA KAISER Auch das Landearchi­v am Innenhafen macht beim „Tag der Archive“mit. Samstag gibt es dort auch Führungen.
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