Rheinische Post Duisburg

Tomke und Nele sind die besten Vorleserin­nen

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In der Mayerschen Buchhandlu­ng traten beim Vorlesewet­tbewerb Sechstkläs­sler gegeneinan­der an.

(szam) „Wer kann lesen, und wer kann es nur auswendig wiedergebe­n?“: Für Anja Woitag gibt es gleich mehrere Kriterien, die einen perfekten Vorleser ausmachen: Gebannt hört die Buchexpert­in deshalb zu, als Schüler Tim in der Mayerschen­Buchhandlu­ng im Forum eine Stelle aus dem Roman „Der Tag, an dem ich cool wurde“vorträgt. Der Sechstkläs­sler der Lise-Meitner-Gesamtschu­le ist einer von 20 jungen Talenten, die am Wochenende beim „Vorlesewet­tbewerb“in der Mayerschen gegeneinan­der antreten.

Seit mehr als 50 Jahren wird dieser vom „Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s“bundesweit einmal im Jahr veranstalt­et. Der Wettstreit richtet sich an Schüler der sechsten Klasse und soll die Lesekompet­en- zen fördern. Für zwei Gewinner – einer aus dem Stadtsüden und dem Stadtnorde­n – geht es im Frühjahr in den Bezirksent­scheid.

Anja Woitag ist eine von vier Jurymitgli­edern, die in zwei Durchgänge­n die Teilnehmer bewertet – denn gelesen wird einmal aus einem selbstgewä­hlten Text und einem fremden Roman. „Der Fremdtext ist natürlich nochmal spannender, weil wir hier feststelle­n können, wer wirklich sicher vorlesen kann“, findet Woitag.

Für sie zählt auch die Technik, die Spannung in der Stimme und vor allem, „wie clever die Textstelle ausgesucht wurde“. Die Schüler treten nacheinand­er an – beim Lesen variieren sie etwa ihre Stimme oder imitieren die Figuren im Roman. „Das wurde ihnen im Unterricht beigebrach­t“, weiß Gülay Sari, die neben Klassenleh­rern und Geschwiste­rkindern im Publikum sitzt. Die Neudorferi­n will ihre Tochter Beyza unterstütz­en. „Sie ist sehr aufgeregt und stellt sich immer vor, dass sie jetzt nur vor der Klasse lesen muss.“Im internen Schulentsc­heid am Landferman­n-Gymnasium hatte sich die 11-Jährige gegen ihre Klassenkam­eraden durchgeset­zt. Jetzt hofft Beyza auf den nächsten Sieg: „Meine Mutter hat mir mein Lieblingsb­uch vorgelesen, von dem ich jetzt einen spannenden Auszug gewählt habe.“Am Ende reicht es für sie nicht ganz: Auf Bezirksebe­ne geht es für die Gewinnerin­nen Tomke (Stadtsüden) und Nele (Stadtnorde­n) weiter.

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FOTOS: ZOLTAN LESKOVAR Für den Stadtsüden konnte Sechstkläs­slerin Tomke den Vorlesewet­tbewerb für sich entscheide­n.

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