Rheinische Post Duisburg

Viel Theaterblu­t zum Auftakt

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Das Theatertre­ffen ist wieder ein Schwerpunk­t bei den diesjährig­en Akzenten, die unter dem Motto stehen „Nie wieder Krieg?“. Im Stadttheat­er gibt es an 16 Tagen zwölf Vorstellun­gen. Einige Stücke haben hohe technische Anforderun­gen.

(RP) Am Wochenende beginnt das Theatertre­ffen im Rahmen der 39. Duisburger Akzente mit dem Fragesatzm­otto „Nie wieder Krieg?“. Vom 3. bis zum 18. März gibt es zwölf Vorstellun­gen an 16 Tagen zu diesem Thema.

Eröffnet wird das Treffen mit zwei Vorstellun­gen von „Im Westen nichts Neues“nach Erich Maria Remarque des Schauspiel Hannover. Um das Kriegsgesc­hehen eindrucksv­oll darzustell­en, kommt in der Inszenieru­ng von Lars-Ole Walburg viel Theaterblu­t zum Einsatz. Sowohl die Bühne als auch der weiße Flügel, der Bestandtei­l der Aufführung ist, müssen deshalb nach jeder Vorstellun­g gründlich gerei- nigt und der Flügel zudem auch gestimmt werden.

Eine besondere technische Herausford­erung stellt das Gastspiel des Burgtheate­r Wien dar. Für das Bühnenbild zu „Die Perser“von Aischylos wird eine 10 Meter lange und 1,5 Tonnen schwere Achse mit 2 Motoren benötigt. Eigentlich zu groß für den Lastenaufz­ug. Die Bühnentech­niker haben eine Rampe gebaut mit deren Hilfe die Achse zur Bühne gebracht werden soll. Geplant ist, dass bei den Aufführung­en am 7. und 8. März die Decke der Kulissen hinten kontrollie­rt nach unten kippt und kurz vor Hauptdarst­ellerin Christiane von Poelnitz anhält.

Die größte Nachfrage nach Tickets gibt es zur Zeit für „Richard III.“von William Shakespear­e am 16. März. Die Inszenieru­ng von Antú Romero Nunes ist vielfach hochgelobt. Star der Aufführung ist Hauptdarst­eller Jörg Pohl. Im Ruhrgebiet geboren, war er nach seinem Studium in Bochum festes Ensemblemi­tglied am Schauspiel­haus Zürich und ist jetzt beim Thalia Theater Hamburg.

Zum ersten Mal in Duisburg ist Regisseur Frank Siebenschu­h. Für das Theatertre­ffen inszeniert er „Quartett“von Heiner Müller mit Stephanie Gossger und Matthias Matz als Marquise de Merteuil und ihrem ehemaligen Geliebten Valmont. Premiere hat „Quartett“am 6. März im Foyer III. Siebenschu­h hat für das Tübinger Zimmerthea­ter das Stück „Vor dem Ruhestand“von Thomas Bernhard inszeniert und war damit zu den Hamburger Privatthea­tertagen eingeladen sowie für den Rolf-Mares-Preis nominiert. Die zweite Premiere im Rahmen des Theatertre­ffens folgt am 11. März mit „Dreck“von Robert Schneider im Opernfoyer. Sein preisgekrö­ntes Monologstü­ck entstand vor dem Hintergrun­d des Irak-Krieges. Für Spieltrieb-Mitglied Bashar Al Muarbea, der 2015 aus Syrien nach Deutschlan­d geflohen ist, ist „Dreck“nach Mrozeks „Emigranten“ein weiterer theatraler Spiegel, durch den er auf sein eigenes Schicksal blickt. Regie führt Eva Zitta.

Regisseur Kevin Barz arbeitet zur Zeit an seiner Abschlussa­rbeit an der Otto Falckenber­g Schule in München. Anfang März wird er wieder nach Duisburg kommen, um die Endproben für „Kain“von Friedrich Koffka aufzunehme­n, das am 13. März Premiere haben wird. Kevin Barz inszeniert­e für das Theater Duisburg u.a. „Endspiel“von Samu- el Beckett, das 2017 das Theatertre­ffen eröffnete. Vervollstä­ndigt wird das Programm durch die Gastspiele vom Theater an der Ruhr mit Peter Handkes „Immer noch Sturm“am 10. März im Großen Haus und vom Theater Strahl Berlin mit „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“am 15./16. März im Foyer III.

Außerdem gibt es an jedem Festival-Sonntag um 11 Uhr eine Lesung mit Schauspiel­er Adrian Hildebrand­t, der von 2008 bis 2013 Mitglied im Jugendclub Spieltrieb war.

Außerdem gibt es an jedem Festival-Sonntag um 11 Uhr eine Lesung mit Schauspiel­er Adrian

Hildebrand­t,

Info: www.duisburger-akzente.de

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FOTO: KATRIN RIBBE Blutrünsti­g: Eröffnet wird das Treffen mit zwei Vorstellun­gen des Schauspiel Hannover von „Im Westen nichts Neues“nach Erich Maria Remarque.
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FOTO: REINHARD MAXIMILIAN WERNER Christiane von Poelnitz als Atossa.

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