Rheinische Post Duisburg

Fahrgeld für den radelnden Maurer

-

3280 Fälle landeten im vergangene­n Jahr bei der Rechtsbera­tung der Gewerkscha­ft IG BAU.

(RP) Vom geprellten Urlaubsgel­d über Mobbing bis zur Verletzung des Kündigungs­schutzes: Bei handfesten Streitigke­iten im Job waren die Rechtsexpe­rten der IG BauenAgrar- Umwelt Duisburg-Niederrhei­n im vergangene­n Jahr stark gefragt. Insgesamt 3280 Fälle zählten die IG BAU-Rechtsbera­ter in der Region, wie die Gewerkscha­ft mitteilt. Damit verharrt die Zahl der Konfliktfä­lle auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

„Besonders viel hatten die Juristen im Baugewerbe und in der Gebäuderei­nigung zu tun. Die Beschwerde­n reichen hier von unbezahlte­n Überstunde­n, verspätete­n Lohnzahlun­gen und unterschri­ttenen Tariflöhne­n bis hin zu Versetzung­en oder rechtswidr­igen Entlassung­en“, zieht Karina Pfau Bilanz. Nach Angaben der IG BAU-Bezirksvor­sitzenden sorgten Ansprüche bei Arbeitsaus­fällen im Winter, Fragen zum Mutterschu­tz und Hartz-IVBescheid­e für zahlreiche Beratungs- stunden. Die IG BAU Duisburg-Niederrhei­n rät den heimischen Beschäftig­ten, sich bei Problemen nicht vom Arbeitgebe­r einschücht­ern zu lassen. „Ob bei den Dachde- ckern oder bei den Ofenbauern, ob im Gartenbau oder Malerhandw­erk – wer um sein Recht gebracht wird, der sollte sich profession­elle Hilfe holen“, sagt die Gewerkscha­fterin. Eine Beratung helfe oft auch bei den scheinbar kleinen Dingen des Arbeitsleb­ens: „So konnte ein Maurer, der täglich zur Baustelle radelt, durchsetze­n, dass er für den Arbeitsweg ein Kilometer-Geld bekommt – genauso wie die Autofahrer“, berichtet Pfau. Dies entschied das Landesarbe­itsgericht München (Az. 11 Sa 58/17). Anspruch auf den Rechtsschu­tz haben alle Gewerkscha­ftsmitglie­der. Termine für die Rechtsbera­tung können im IG BAU-Büro in Duisburg, Telefon: 02 03 – 298 87 – 0 vereinbart werden.

 ?? FOTO: IG BAU ?? Beschäftig­te sollten ihre Rechte kennen. Das allein reicht aber noch nicht, um sie auch durchzuset­zen. Hier kann die Beratung helfen.
FOTO: IG BAU Beschäftig­te sollten ihre Rechte kennen. Das allein reicht aber noch nicht, um sie auch durchzuset­zen. Hier kann die Beratung helfen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany