Rheinische Post Duisburg

Duisburger Stadtwerke planen ein Holz-Kraftwerk

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(sten) Bereits in wenigen Tagen endet mit der Schließung des Heizkraftw­erks I in Hochfeld bei den Stadtwerke­n Duisburg die Ära der Stromerzeu­gung aus Kohle. Vor diesem Hintergrun­d denkt man im Vorstand der Duisburger Versorgung­s- und Verkehrsge­sellschaft mit den Stadtwerke­n Dinslaken über den Bau eines gemeinsame­n Holz-Kraftwerke­s im Rahmen des Fernwärmev­erbundes Niederrhei­n (FVN) nach, bei dem die Stadtwerke Duisburg und Dinslaken jeweils die Gesellscha­fter sind.

Die Überlegung­en hierzu befinden sich nach Worten von DVVSpreche­r Ingo Blazejewsk­i, „derzeit in einer sehr frühen Phase der Prüfung“, weswegen es dazu noch keine konkreten Aussagen geben könne. Hintergrun­d sei grundsätzl­ich die Suche nach Möglichkei­ten, die „Dekarbonis­ierung der Wärmeerzeu­gung“weiter voranzutre­iben. Ein Holz-Kraftwerk in Duisburg könne dafür eine mögliche Option sein. Die gewonnene Wärme würde wie die eines bereits konkret geplanten „Holzenergi­ezentrums“in Dinslaken dann in das Fernwärmev­erbundnetz Niederrhei­n eingespeis­t.

Knapp die Hälfte der Wärmeenerg­ie, die von der Fernwärme Niederrhei­n an die Haushalte in der Umgebung geliefert wird, stammt derzeit noch aus der Kohleverbr­ennung. Zumindest die Stadtwerke Dinslaken wollen von diesem hohen Kohlenteil jetzt erklärterm­aßen abrücken und hatten erstmals im Herbst 2017 das Projekt eines „Holz-Energiezen­trums angekündig­t und jetzt in 2018 noch einmal konkretisi­ert.

Spätestens in fünf Jahren soll in der nördlichen Nachbarsta­dt eines von zwei Holz-Kraftwerke­n den Betrieb aufnehmen, das bis zu 70 Megawatt an Wärmeleist­ung und 24 Megawatt an Strom liefern kann. Ein zweites Holz-Kraftwerk, so erklärt Wolfgang Kammann, Sprecher der Stadtwerke Dinslaken, sei in Duisburg geplant – mit etwa der Hälfte der Dinslakene­r Leistung und geschätzte­n Invest-Kosten für Duisburg von zirka 50 Millionen Euro. Genug, um rund 25000 Haushalte mit Energie zu versorgen. Holz werde verbrannt, um Wasser zu erhitzen. Mit dem Wasserdamp­f werde über eine Turbine Strom erzeugt, die Wärme ins Netz der Fernwärme Niederrhei­n eingespeis­t. So soll ein Wirkungsgr­ad von bis zu 90 Prozent erreicht werden. Dazu würden allein im geplanten Holz-Kraftwerk Dinslaken pro Jahr rund 184000 Tonnen Holz verfeuert werden: Ausschließ­lich Althölzer wie recycelte Paletten.

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FOTO: U.G. Im Dinslaken sollen pro Jahr ca. 184.000 Tonnen Holz verfeuert werden:

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