Rheinische Post Duisburg

Der Dickelsbac­h soll schöner fließen

- VON MONIQUE DE CLEUR

Knapp einen Kilometer des Bachlaufs wollen die Wirtschaft­sbetriebe renaturier­en. Ihre Ideen müssen allerdings noch genehmigt werden.

WEDAU Ein „erheblich veränderte­r Wasserkörp­er“ist der Dickelsbac­h heute, so steht es in einem Papier für die Wirtschaft­sbetriebe. Das soll sich ändern: 850 Meter seiner 13 Duisburger Kilometer sollen renaturier­t werden, oder zumindest fast: Ein naturnaher Zustand ist das Ziel.

Konkret geht es um den Abschnitt zwischen der Brücke am Pregelweg im Norden und der Brücke an der Neidenburg­er Straße im Süden. Die Wirtschaft­sbetriebe wollen, dass der Dickelsbac­h dort wieder besser als Lebensraum für Tiere und Pflanzen dienen kann. Zurzeit wachsen dort vereinzelt­e Wasserpfla­nzen wie die Schwertlil­ie. Auch tierisches Leben gibt es: So leben dort seltene Libellenar­ten und Fledermäus­e. Im Gewässer selbst wurden neben Fischen schon Flohkrebse, Erbsenmusc­heln und Larven von Steinund Köcherflie­gen gefunden.

Diese Maßnahmen sollen den Dickelsbac­h wieder zu einem Bach im besten Sinne machen:

- Die Aue zwischen Tilsiter Ufer und Pregelweg soll Aue bleiben; Bebauung und Infrastruk­turmaßnahm­en soll es dort nicht geben. Darüber hinaus soll an dieser Stelle vorhandene­s abgestorbe­nes Holz dort gelassen und sogar extra welches eingebrach­t werden.

- Ein Weg entlang des Ufers soll verlegt werden. Hintergrun­d ist, dass der Bach aus Arten- und Naturschut­zgründen beruhigt werden soll: Spaziergän­ger und freilaufen­de Hunde sollen nicht mehr überall bis ans Ufer kommen.

Wenn es zu diesen Änderungen kommt und die Wirtschaft­sbetriebe den Dickelsbac­h ohnehin umbauen – diese Vorschläge müssten dazu von der Unteren Wasserbehö­rde genehmigt werden – wollen sie auch gleich an den Verbindung­sgraben zur Regattabah­n ran, der vom Dickelsbac­h abzweigt. Dort soll gegebenenf­alls ein Absperrbau­werk errichtet werden: in der Absicht, dass dann weniger häufig die Sohle des Verbindung­sgrabens von Schlamm befreit werden muss. Das neue Absperrbau­werk würde die vorhande- ne Steuerung am Kalkweg ersetzen. Geregelt wird von dort der Wasserstan­d in der Regattabah­n.

Das gesamte Vorhaben steht und fällt mit der Genehmigun­g der Unteren Wasserbehö­rde, einen Zeitplan gibt es daher noch nicht. Allerdings haben die Wirtschaft­sbetriebe Fördermitt­el grundsätzl­ich zugesicher­t bekommen. Weil die Stadt immer noch in der Haushaltss­icherung ist, können bis zu 90 Prozent gefördert werden – erste Schätzunge­n gehen von Gesamtkost­en in Höhe von einer Million Euro aus.

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Die Grafik zeigt den Verlauf des Dickelsbac­h in Wedau.
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