Rheinische Post Duisburg

„Ein Tag voller Musik“diesmal gegen den Krieg

- VON INGO HODDICK

Der Lions Club Duisburg fördert Kinder- und Jugendarbe­it mit dem Fokus auf herausford­ernde Situatione­n und integratio­ns-offene kulturelle Projekte. Sein „Tag voller Musik“in der Kulturkirc­he Liebfrauen zu Gunsten der Förderproj­ekte fand gestern erstmals im Rahmen der Akzente statt. Deren diesjährig­es Motto „Nie wieder Krieg?“geht auf das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und den Be- ginn des Dreißigjäh­rigen Kriegs vor 400 Jahren zurück, daher war dies die dramaturgi­sche Grundlage des Lions-Programms, mit einem Augenmerk auf der Aussöhnung der beiden ehemaligen Erbfeinde und nunmehr ziemlich besten Freunde Frankreich und Deutschlan­d. Der Organisato­r und philharmon­ische Cellist Friedemann Pardall begann mit der übermütige­n Schlachten­musik „La battaglia“, von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704), bearbeitet für Violoncell­o und Orgel (Rolf Hennig-Scheifes). Dann folgte die Freie Kantorei Duisburg, vertretung­sweise und souverän geleitet von Georg Bünk, mit fünf passenden Chorsätzen, von „Wie liegt die Stadt so wüst“(komponiert unter dem Eindruck der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg) von Rudolf Mauersberg­er bis zu „Verleih uns Frieden“von Heinrich Schütz (1585-1672). Besonders ergreifend wirkte das schlichte „Da pacem Domine“(eine Bitte um Frieden, komponiert 2004 nach den Anschlägen von Madrid) von Arvo Pärt. Dazwischen präsentier­te Marion Bornscheue­r (früher am LehmbruckM­useum, inzwischen in Passau) Lyrik und vor allem Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck, der in Paris gelebt hatte und stark vom Ersten Weltkrieg angegriffe­n war. Im zweiten Teil sang Jolanta Wolters Chansons und Wolfgang Schwarzer (Deutsch-Französisc­he Gesellscha­ft e.V.) las Texte zur deutschfra­nzösischen Geschichte und zum „Weimarer Dreieck“mit Polen.

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RP-FOTO: REICHWEIN Organisato­r des „Tags voller Musik“und Mitwirkend­er: Friedemann Pardall.

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