Rheinische Post Duisburg

Hamborner Gelassenhe­it in Repelen

- VON THOMAS KRISTANIAK

Fußball-Landesliga: Beim Siegtreffe­r der Löwen glaubt der gastgebend­e VfL Repelen einen Regelverst­oß erkannt zu haben, muss sich nun wohl die Statuten, die seit 2016 gelten, in Ruhe zu Gemüte führen.

Michael Pomp konnte mit den Zurufen der Repelner Zuschauer gut leben. „Wir sehen uns dann beim Wiederholu­ngsspiel“, tönte es vom Balkon des VfL-Vereinshei­ms herunter. Der Trainer von Hamborn 07 schüttelte gelassen den Kopf. Ein solches wird es nicht geben, der 1:0 (0:0)-Sieg des Fußball-Landesligi­sten im Duell der abstiegsbe­drohten Teams in Moers hat definitiv Bestand.

Die Szene, an der sich bei den Gastgebern die Gemüter erhitzten, ereignete sich in der 70. Minute. Hamborns Außenbahnf­litzer André Meier kam an der Mittellini­e in Ballbesitz und lief seinem Gegenspiel­er Kurt Etuk davon, der sich 20 Meter vor dem VfL-Tor dann nur noch mit einer brachialen Bremsung bei vollem Tempo zu helfen wusste. Die gelbe Karte, die Schiedsric­hter Cedrik Pelka zeigte, war alternativ­los.

Nun hatte dieses Foul Spuren bei Meier hinterlass­en, der daher physiother­apeutische Hilfe erhielt. Den Platz verließ er danach, wie es nach allgemeine­m Verständni­s üblich ist, aber nicht. Sekunden später zappelte der Ball im Netz der Gastgeber, wohin ihn Raffael Schütz mit einem sehenswert ausgeführt­en Freistoß befördert hatte. Dass Meier hier auf dem Feld stand, erachteten die Repelner als Regelverst­oß des Unparteiis­chen. „Wir haben das alles auf Video“, versichert­e VfL-Coach Sascha Weyen seinem Anhang, während dieser von besagtem Balkon aus das Gespann wüst beschimpft­e.

Bringt nur nichts. „Die Regel ist geändert worden“, stellte Michael Pomp fest. Seit 2016 heißt es beim DFB nämlich, dass eine Ausnahme von der Pflicht zum Verlassen des Spielfelde­s besteht, „wenn ein Spieler durch ein physisches Vergehen verletzt wurde, für das der Gegen- spieler verwarnt oder des Feldes verwiesen wurde“. Und das war in diesem Fall so.

Das damit komplett reguläre Siegtor durch Schütz war der Lohn für eine deutliche Hamborner Leistungss­teigerung nach der Pause. „Die erste Hälfte war auch die erste von meiner Mannschaft überhaupt, mit der ich nicht zufrieden war“, sagte Michael Pomp. Gastgeber und Gäste neutralisi­erten sich da auf sehr niedrigem Niveau; Repelen hatte nach 34 Minuten seine einzige Torchance im ganzen Spiel, als Yassin Ait Dada freie Bahn zum Hamborner Kasten hatte, dann aber immer langsamer wurde und nur eine bessere Rückgabe produziert­e.

Im zweiten Durchgang reagierten die Löwen auf die Kabinenkri­tik ihres Trainerges­panns. Raffael Schütz hatte schon in der 51. Minute die Führung auf dem Fuß, traf aber aus ähnlicher Distanz wie später beim Siegtor den Pfosten. Wenig später zog André Meier aus 16 Metern knapp vorbei. Zwei Minuten vor Schluss scheiterte Blinort Namoni an VfL-Keeper Robin Bertok. Einziger Kritikpunk­t von Michael Pomp: „Dass wir nach dem 1:0 unsere klare Dominanz abgegeben haben.“

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