Rheinische Post Duisburg

Gruev spricht Fortuna Favoritenr­olle zu

- VON DIRK RETZLAFF

Fußball: Der MSV-Trainer erwartet, dass sein Team am Sonntag im Heimspiel gegen den Spitzenrei­ter aus Düsseldorf sein wahres Gesicht zeigen wird. Vierer-Abwehrkett­e ist wieder komplett. Fortuna muss auf Lukas Schmitz verzichten.

Ilia Gruev, Trainer des FußballZwe­itligisten MSV Duisburg, sprach vor dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf, das am Sonntag 13.30 Uhr in der Schauinsla­ndreisen-Arena beginnt, vom Aufstieg. „Fortuna ist der Top-Favorit. Die werden wahrschein­lich aufsteigen“, sagte der 48Jährige über den Tabellenfü­hrer. Für Gruev selbst geht es vielmehr darum, endlich die 40 Punkte vollzumach­en. Nach dem 0:5-Debakel in Kiel vor Wochenfris­t ist es der

„Wir werden einen

ganz anderen MSV Duisburg sehen“

Friedhelm Funkel zweite Versuch der Zebras, die Marke, die als Synonym für den Klassenerh­alt steht, zu erreichen.

Das Spiel in Kiel haben die Duisburger hinter sich gelassen. Schlüssige Erklärunge­n für die mit Abstand schlechtes­te Saisonleis­tung gab es auch im Nachklang des unerfreuli­chen Ostsee-Ausflugs nicht. „Es gibt im Laufe der Saison solche Tage“, sagt Gruev.

Der Trainer erwartet nun, dass seine Mannschaft gegen Düsseldorf „ihr wahres Gesicht wieder zeigt“. Während den mitgereist­en 1000 Fans auf den Rängen in Kiel die Gesichtszü­ge entglitten, hatten sich die MSV-Profis vermummt. Nun sollen am Sonntag die Masken fallen. Fans und Trainer wollen das sehen, was die Zebras in dieser Saison über weite Strecken stark gemacht hat. Das geht schon bei der angemessen­en Einstellun­g, die dem Team in Kiel fehlte, los.

Ilia Gruev ist zuversicht­lich, dass allein schon die Konstellat­ion des Spiels seine Mannschaft elektrisie­ren wird. „Es ist ein Derby. Das Wort sagt alles“, so Gruev, der fordert, dass seine Mannschaft „dieses Der- by lebt“. So hatte der Deutsch-Bulgare schon im Januar seine Erwartunge­n vor dem Spiel in Bochum formuliert. Der MSV gewann dieses Match bekanntlic­h mit 2:0.

Mit Enis Hajri und Dustin Bomheuer kehren die beiden zuletzt an Grippe erkrankten Abwehrspie­ler in die Startelf zurück. Mit Hajri auf der rechten Seite und Bomheuer neben Gerrit Nauber im Abwehrzent­rum kann Trainer Gruev die Abwehrreih­e aufbieten, die sich in dieser Saison als die stabilste Variante erwiesen hat.

Ansonsten sind keine Veränderun­gen zu erwarten. Somit erhalten alle weiteren Spieler, die in Kiel am Ball waren, die Gelegenhei­t zu beweisen, dass das Match gegen die Störche eine Ausnahme war.

Beim Hinspiel stimmte die Einstellun­g der Zebras – trotz einer 1:3Niederlag­e. Bei der Partie in Düsseldorf im Oktober kam für den MSV vieles zusammen. Die beiden frühen Gegentore, der „Vierfach-Pfosten-Treffer“in der zweiten Halbzeit, der verschosse­ne Foulelfmet­er von Moritz Stoppelkam­p. Die Meideriche­r sahen sich damals unter Wert geschlagen.

Fortuna Düsseldorf kehrte nach drei Spielen ohne Sieg am vergange- nen Sonntag mit einem 2:1-Sieg gegen den FC St. Pauli zurück in die Spur. Die Landeshaup­tsädter wollen an der Wedau ebenfalls ein anderes Gesicht zeigen: Beim letzten Auswärtssp­iel in Regensburg verspielte das Team von Trainer Friedhelm Funkel eine 3:0-Führung und verlor noch mit 3:4.

Der Düsseldorf­er Trainer rechnet am Sonntag nicht mit einem vergleichb­aren Spektakel wie in Regensburg oder im Hinspiel gegen den MSV. Er erwartet ein Spiel, das von der Taktik geprägt sein wird. Der 64-Jährige ist überzeugt davon, dass der MSV im Derby tatsächlic­h sein wahres Gesicht zeigen wird. „Das Spiel in Kiel wird der MSV verkraften. Der VfB Stuttgart hat als späterer Aufsteiger in der letzten Saison auch mal 0:5 in Dresden verloren. Das passiert im Fußball und man muss die Lehren aus diesen Dingen ziehen. Wir werden einen ganz anderen MSV Duisburg sehen“, sagte Friedhelm Funkel am Freitag.

Auf Düsseldorf­er Seite fällt Abwehrspie­ler Lukas Schmitz mit einem Magen-Darm-Virus aus. Auch Torjäger Benito Raman war zuletzt erkrankt. Sein Einsatz entscheide­t sich kurzfristi­g.

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FOTO: MARK BOHLA Stanislav Iljutcenko (links) und Kingsley Onuegbu konnten die vier Pfostentre­ffer des MSV im Hinspiel in Düsseldorf nicht fassen.

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