Rheinische Post Duisburg

Duisburg auf dem Weg zur digitalen City

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Die Stadtverwa­ltung erarbeitet bis zum Herbst einen umfassende­n „Masterplan digitales Duisburg“mit sechs Handlungsf­eldern.

(-er) Duisburg will mit einem „Masterplan digitales Duisburg“Bürger, Wirtschaft und Verwaltung innovativ vernetzen und die Stadt zur „Smart City“entwickeln. Den ersten Entwurf hat das Rathaus jetzt vorgelegt, bis zum Herbst soll aus den Ideen ein Konzept werden.

Es war mit Tagesordnu­ngspunkten 66 die vorletzte Beschlussv­orlage der Ratssitzun­g, aber wohl mit die zukunftstr­ächtigste. Der Rat segnete den digitalen Weg ab, den Duisburg beschreite­n will. „Es ist das Ziel der Stadt, die Chancen der digitalen Transforma­tion zu nutzen, um sich in der Region als attraktive Stadt für Unternehme­n und Bürger zu positionie­ren“, so die Marschrich­tung. Und der Masterplan, der mit dem Lehrstuhl für Wirtschaft­sinformati­k und Strategisc­hes ITManageme­nt der Uni Duisburg-Essen und der städtische­n IT-Tochter „DU-IT“erarbeitet wird, ist Chefsache: Die komplette Beigeordne­tenriege mit Oberbürger­meister Sören Link an der Spitze soll den Lenkungskr­eis bilden. „Wir wollen die Chancen der Digitalisi­erung nutzen, um die Lebensqual­ität in der Stadt zu erhöhen und wirtschaft­liches Wachstum zu fördern. Auch die Stadtverwa­ltung wird profitiere­n“, ist Link überzeugt.

Sechs Handlungsf­elder hat der Masterplan definiert:

Breitbanda­usbau: Er ist das Fundament für die Digitalisi­erung. Und in Duisburg gibt es wie auch in vielen anderen Kommunen Nachholbed­arf. Rund 18 Millionen Euro Fördermitt­el von Bund und Land hat die Stadt zur Verfügung, um bis 2020 flächendec­kend schnelles Internet auszubauen.

E-Goverment: Die Verwaltung will Akten, Genehmigun­gsanträge, Rechnungen automatisi­eren und digitalisi­eren und ihre Aufgaben „effektiver, effiziente­r und transparen­ter erfüllen“. Das soll Kosten senken und Mitarbeite­r entlasten. Erste Umsetzunge­n: Selbstbedi­enungs-Terminals in der öffentlich­en Verwaltung.

Smarte Wirtschaft: Schnelles Internet und eine bessere Vernetzung digitaler Datenwelte­n sollen der Wirtschaft nutzen. Insbesonde­re der Logistikst­andort und der Hafen würden davon profitiere­n. Beispiele: Mit digitalen Messdaten kann Duisport freie Lkw-Parkplätze und kurze Routen ausweisen. Duisburgs Wirtschaft und die Industrie- und Handelskam­mer sind dabei. „Wer bei der Digitalisi­erung nicht zu spät kommen will, muss Gas geben auf der Datenautob­ahn“, sagte kürzlich IHK-Hauptgesch­äftsführer Stefan Dietzfelbi­nger.

Smarte Mobilität: Auch ein wichtiges Handlungsf­eld: Wer digital gesteuert unterwegs ist, ist schneller. Mit erfassten Messdaten lässt sich der Verkehr optimieren, können Ampeln gesteuert und Elektromob­ilität gefördert werden.

Erste Umsetzunge­n: Die „Mybus“-App der Duisburger Verkehrsge­sellschaft (DVG), mit der seit Ok- tober in der Innenstadt, in Duissern, Neudorf und am Innenhafen Kleinbusse bestellt werden können.

Smartes Wohnen: Die Fernsteuer­ung der eigenen Wohnung ist längst keine Zukunftsmu­sik mehr. Die Stadt sieht große Potenziale bei der Vernetzung digitaler Angebote von Pflege bis Sicherheit, vor allem für ältere Menschen. Auch kommunale Dienstleis­tungen sollen eingebunde­n werden. Erste Umsetzunge­n: Service-Apps für Sperrmüll.

Smarte Infrastruk­tur: Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Abwasser – die kommunale Ver- und Entsorgung bietet nach dem Masterplan-Entwurf ein gewaltiges Feld für die Digitalisi­erung und Vernetzung. Beim Abfallents­orger WBD messen schon Sensoren den Füllstand von Unterflur-Müllbehält­ern und liefern so Daten für intelligen­te Routenplan­ungen.

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FOTO: DPA Der Ausbau der Breitbandt­echnik ist das Fundament für die Digitalisi­erung und muss auch in Duisburg dringend forciert werden.

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