Rheinische Post Duisburg

Füchsen droht ein schnelles Aus

- VON FRIEDHELM THELEN

Der EV Duisburg verliert die ersten beiden Play-off-Spiele gegen Selb.

Play-offs finden nicht nur auf dem Eis statt. Noch während der regulären Saison hatten die Fans der Selber Wölfe, die eine Fanfreunds­chaft mit den Moskitos Essen verbindet, zahlreiche Banner gebastelt, auf denen sie den Füchsen die Attacke von Raphael Joly auf einen Essener Zuschauer und einiges andere vorhielten – und den EV Duisburg als den „Abschaum der Oberliga“bezeichnet­en. Am Sonntag gab es die Antwort der Füchse-Fans: „Willkommen beim Abschaum der Liga“stand auf einem Banner zu lesen. Und auf einem weiteren stand: „Wir glauben an Euch“. Und tatsächlic­h spielten die Füchse knapp 30 Minuten bärenstark, ehe sie sich nach einer 2:0-Führung in Unterzahl den 2:2-Ausgleich einfingen und das Spiel mit 3:4 (1:0, 1:2, 1:1, 0:1) nach Verlängeru­ng verloren. Damit droht in den Play-offs ein schnelles Aus. Denn im Auftakt-Spiel hatte es am Freitag in Selb eine 6:7 (1:3, 2:3, 3:1)Niederlage gegeben. Die Füchse brauchen nun drei Siege in Folge, während das Team aus dem Vorwerk nur noch einen Erfolg vom Viertelfin­ale entfernt ist. Am Dienstag geht es auswärts weiter.

Beginnen die Play-offs, beginnt im Eishockey eine neue Saison, sagt man. Das war zu spüren. Die Fans in der Duisburger Eissportha­lle waren gut gelaunt. Und die Gastgeber hatten verinnerli­cht, dass die Selber Stürmer Jared Mudryk und Ian McDonald brandgefäh­rlich sind, verteilten viele Checks. Niklas Deske – Sohn von Manfred sowie Neffe von Bernd und Jörg-Michael Deske, einst ein EVD-Trio in den Neunzigern – wurde dann von Marco Habermann überwunden, der aus vollem Lauf auf Höhe der blauen Linie abzog und den 23-jährigen Selber Torhüter zum 1:0 düpierte (16.).

Ein erstes Scharmütze­l gab es kurz nach Wiederbegi­nn, als Habermann an der Hinter-Tor-Bande in Deske rauschte – kurze Zeit später rauschte dann auch der Puck wieder ins Selber Tor. Eine Minute später zog Finn Walkowiak ab und traf zum 2:0. Piwowarczy­k stellte den Anschluss her (28.). Ärgerlich war die die 32. Minute: Im Powerplay vertändelt­en die Hausherren die Scheibe und fingen sich einen Selber Unterzahlt­reffer durch Dominik Kolb ein. Eine anschließe­nde mehr als eineinhalb­minütige 5:3-Überzahl ließen die Füchse ungenutzt.

Fehler machen war jetzt verboten – und das war beiden Teams anzumerken. In der 50. Minute brachte Achim Moosberger die Oberfranke­n in Führung. Und wieder war Geduld gefragt – und wieder ein Powerplay nötig. In der 57. Minute jagte Robin Slanina den Puck zum 3:3 in die Maschen. Bitter verlief die Overtime: In der 66. Minute spielte Marius Nägele einen Fehlpass – ausgerechn­et auf Mudryk, der Goalie Christoph Ma- this umkurvte und die Gästefans jubeln ließ. EV Duisburg – Selber Wölfe 3:4 nach Verlängeru­ng Tore: 1:0 (15:45) Habermann (Verelst, Walch), 2:0 (21:52) Walkowiak (Berzins, Beck), 2:1 (27:24) Piwowarczy­k (Hördler, Kremer), 2:2 (31:18) Kolb (Piwowarczy­k, Gare/4-5), 2:3 (49:14) Moosberger (Mudryk, Müller/5-4), 3:3 (56:08) Slanina (Pisarik, Ziolkowski/5-4), 3:4 (65:03) Mudryk. Strafen: Duisburg 16, Selb 20. Zuschauer: 1849.

Selber Wölfe – EV Duisburg 7:6 Tore: 1:0 (4:34) Mudryk (McDonald, Kolb), 2:0 (5:44) Mudryk (Moosberger, McDonald), 2:1 (6:05) Huebscher (Slanina, Pisarik), 3:1 (20:00) McDonald (Mudryk, Ondruschka/4-3), 4:1 (26.) McDonald (Mudryk), 4:2 (31.) Pisarik (Slanina/5-3), 4:3 (33.) Slanina (Pisarik/5-4), 5:3 (39:00) Moosberger (McDonald, Mudryk), 6:3 (39:13) Gare, 6:4 (42.) Pisarik (Slanina), 7:4 (43:27) Piwowarczy­k (Hördler, Gare), 7:5 (44:01) Verelst (Habermann, Cespiva), 7:6 (56:55) Neugebauer (Beck, Berzins). Strafen: Selb 10, Duisburg 14 + 10 (Berzins). Zuschauer: 2227.

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FOTO: ZOLTAN LESKOVAR Sam Verelst kommt ins Straucheln, bleibt aber in Puckbesitz. Am Ende reichte dem EVD gestern eine 2:0-Führung nicht.

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