DSV 1900 verliert Kapitän und Spiel
Fußball-Landesliga: Gegen den SV Sonsbeck muss das Team eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Mannschaftsführer Pierre Kanzen sieht die Rote Karte nach einer vermeintlichen Notbremse. In Überzahl gelangen die Gäste zum Sieg.
Der Duisburger SV 1900 verlor sein Heimspiel in der Fußball-Landesliga gegen den SV Sonsbeck mit 0:1 (0:0). Die Wanheimerorter mussten dabei weiterhin auf Stürmer Emre Camdali verzichten und drei Jugendspieler auf die Bank setzen.
Zwar waren die Duisburger in der ersten Halbzeit das bessere Team, erwiesen sich jedoch nicht als torgefährlich genug, um die Sonsbecker Gäste ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. „Unser Ziel war es, hinten sicher zu stehen und vorne irgendwie zu unseren Chancen zu kommen“, sagte Ralf Kessen, Trainer der Wanheimerorter. Das gelang seiner Mannschaft auch – fast über die gesamten 90 Minuten – sehr gut. So schoben sich die Sonsbecker lange den Ball nur in der eigenen Abwehrreihe hin und her, ohne wirklich gefährlich vor das Tor des DSV zu kommen. Die hatten dagegen mit Burak Öktem (8. und 25.) und Kevin Kessen (25.) drei mehr oder weniger gefährliche Distanzschüsse zu verbuchen.
Der zweite Durchgang begann dann ohne Kevin Kessen, der verletzt in der Kabine bleiben musste und von Ibrahim Er ersetzt wurde. Die Elf von Ralf Kessen suchte dann immer wieder Er, der in der Sturm- spitze die langen Bälle auf die schnellen Außenspieler verlängern sollte. Das klappte allerdings nur viel zu selten.
Der SVS gestaltete die zweite Halbzeit mit etwas mehr Zug zum Tor. Jedoch waren Eckbälle das einzig Zählbare, was für die Gäste dabei heraussprang. Muhammed Sadiklar parierte erst einen gefährlichen Flachschuss mit geschlossenen Beinen. Dann landete ein langer Ball des Sonsbecker Keepers Tim Weichelt beim schnellen Stürmer Kai Schmidt, der sich Richtung Tor aufmachte. DSV-Kapitän Pierre Kanzen spitzelte ihm den Ball vom Fuß, traf dabei wohl auch den Gegner, der sofort fiel. Weil die Nummer fünf der Duisburger der letzte Mann war, entschied Schiedsrichter Sven Schreiber sofort auf Notbremse und zog Rot für Kanzen.
Ibrahim Er spielte von da an den Innenverteidiger, weshalb es den Duisburgern selten gelang, vorne mal einen Ball zu halten und auf diese Weise ihre Defensivabteilung zu entlasten. Denn die Sonsbecker verlagerten das Spiel jetzt in die Hälfte der Duisburger. Aber auch in Unterzahl verteidigten diese weiterhin gut und ließen keine Torschüsse zu.
Ein Ball, der von der Grundlinie nochmal abgelegt und in den 16er geflankt wurde, landete bei Dennis Schmitz. Der schoss die Kugel per Direktabnahme unhaltbar unter die Latte ins kurze Eck.
„Die rote Karte gegen Pierre war ein absoluter Witz. Er spielt klar den Ball zurück zum Keeper. Und dennoch haben wir sehr gut gegen den Ball gearbeitet und fast nichts zugelassen. Wenn’s dann am Ende nicht reicht, kann ich dem Team nichts vorwerfen“, sagte Ralf Kessen.