Rheinische Post Duisburg

20 gute Minuten der Ducks sind zu wenig

- VON FRIEDHELM THELEN

Skaterhock­ey-Bundesliga: Nach dem ersten Drittel sieht es gegen die Rockets Essen noch gut aus für die Truppe von Trainer Gordon Kindler. Der muss dann aber miterleben, wie die Gäste den Ducks doch noch den Schneid abkaufen.

Gordon Kindler war nach dem Spiel reichlich geladen. Kurz zuvor hatte sein Essener Trainerkol­lege Michael Klein davon berichtet, dass die Trainingsh­alle der Rockets nicht beheizt war. Der Ducks-Coach grantelte: „Essen hatte eine kalte Halle, wir hatten kalte Füße.“Der Grund für seinen Unmut ist klar. Zwar unterlagen die Duisburg Ducks zum Auftakt der Skaterhock­ey-Bundesliga den Rockets Essen deutlich mit 4:11 (3:2, 0:4, 1:5), doch 20 Minuten langen waren die Hausherren das klar bessere Team.

Lediglich der Blick auf das Ergebnis störte. Bei der ersten Pausensire­ne lagen die Enten nur mit 3:2 vorne – drei, vier Tore Unterschie­d wären angemessen gewesen. Doch kaum hatte das zweite Drittel begonnen, war von den Ducks nichts mehr zu sehen – einmal abgesehen von viel zu vielen und vor allem dummen Strafzeite­n. Als Essen aus dem ursprüngli­chen 1:3-Rückstand eine 6:3-Führung gemacht hatte, hatten auch die Ducks die Gelegenhei­t sich im Powerplay zu versuchen, doch anders als die Gäste, die im gesamten Spiel sieben ihrer elf Tore in Überzahl erzielten, nutzen die Duisburger ihre nun entstehend­en Gelegenhei­ten nicht.

„Wir müssen lernen, unsere Aufgaben konzentrie­rt über die vollen 60 Minuten und nicht nur 20 Minuten zu erledigen“, sagte Kindler. „Und mit derart vielen Unterzahls­ituationen bringen wir uns selbst aus dem Konzept.“

Sein Gegenüber Michael Klein sagte: „Wir sind relativ holprig ins Spiel gekommen, die ersten 20 Mi- nuten haben uns ganz und gar nicht nicht gefallen. Danach aber haben wir 30, 40 Minuten lang gutes Hockey gespielt.“

Den Unterschie­d machte vor allem Eishockey-Zweitliga-Profi Marcel Brandt (EC Bad Nauheim) aus – was überrasche­nd genug war. Denn während die Oberliga-Spieler diverser Vereine in Reihen der Essener wegen der Play-offs fehlten, war der frühere Eishockey-Nationalsp­ieler, dessen Team am Dienstag ins Viertelfin­ale gegen Kaufbeuren einsteigt, dabei. Und wie. Mit zwei Toren, vier Vorlagen und etwas Trashtalk war er am Essener Erfolg beteiligt und bestach im Essener Team bestach zudem durch seine Übersicht.

Nach dem frühen Rückstand durch Brandt (2.) übernahmen die Ducks im ersten Drittel das Kommando und hätten früher als erst in der elften Minute treffen können, schossen sich dann aber bis zur 17. Minute einen 3:1-Vorsprung durch Nico Schlie, Paul Fiedler und Gabriel Hildebrand­t heraus – viel mehr gelang aber nicht mehr. Außer diesem Trio war nur noch Luca Linde (4:8; 48.) erfolgreic­h. „Das war ein schlechtes Spiel. Wir haben 21 Mal die Gelegenhei­t, es besser zu machen“, sagte Kindler. Das nächste Mal schon am Freitag (20.30 Uhr) daheim gegen Köln. Duisburg Ducks – Rockets Essen 4:11 (3:2, 0:4, 1:5); Tore: 0:1 (1:35) Brandt (Schröder), 1:1 (10:26) Schlie (Könning/4-3), 2:1 (14:59) Fiedler (Thum/33), 3:1 (16:43) Hildebrand­t (Könning), 3:2 (18:46) Rabe (Arnold/4-3), 3:3 (22:15) Brandt (Schröder), 3:4 (23:53) Hellwig (Weiß), 3:5 (26:20) Rabe (Brandt/4-3), 3:6 (29:07) Klein (Breves/4-3), 3:7 (41:50) Breves (Brandt), 3:8 (43:50) Breves (Rabe/4-3), 4:8 (47:43) Linde (Fiedler), 4:9 (55:23) Klein (Breves/4-2), 4:10 (57:01) Klein (Brandt/4-3), 4:11 (57:50) Vogel (Klein/4-3). Strafen: Duisburg 18 + 5 (Neuhausen), Essen 12.

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