Rheinische Post Duisburg

Neue Uni-Studie zur Frauenarbe­it

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(RP) Bis zum 18. März arbeiten Frauen umsonst. Erst dann haben sie statistisc­h die geschlecht­sspezifisc­he Lohnlücke für das laufende Jahr abgearbeit­et. Anlässlich des „Equal Pay Day“präsentier­en das Institut Arbeit und Qualifikat­ion (IAQ) der Universitä­t Duisburg-Essen (UDE) und das Wirtschaft­s- und Sozialwiss­enschaftli­che Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am 16. März an der UDE neue Forschungs­ergebnisse zur geschlecht­erbezogene­n Lohnlücke.

„Wir können erstmals statistisc­h nachweisen, dass weibliche Er- werbsarbei­t systematis­ch abgewertet wird“, erklärt IAQ-Forscherin Sarah Lillemeier. Möglich wird das durch den „Comparable Worth-Index“(kurz: CW-Index), den die Forscherin­nen am IAQ und WSI in Anlehnung an ein geschlecht­sneutrales Arbeitsbew­ertungsver­fahren entwickelt haben. Der CW-Index ist ein statistisc­hes Messinstru­ment und erfasst zur Arbeitsbew­ertung nicht nur Wissen und Können, sondern berücksich­tigt auch Faktoren wie Verantwort­ung für Andere oder psycho-soziale und physische Arbeitsanf­orderungen und -belastun- gen. Er basiert auf den Angaben von 17.799 Erwerbstät­igen. Legt man den „CW-Index“als Maßstab an, haben die Beschäftig­ten in der größtentei­ls von Frauen ausgeübten Altenpfleg­e ähnlich hohe Anforderun­gen und Belastunge­n zu bewältigen wie die in den männlich dominierte­n IT- und Technikber­ufen. Die Forscherin­nen kritisiere­n, dass vor allem in weiblich dominierte­n Bereichen die Verdienste geringer sind – etwa in Erziehung und Pflege –, obwohl hier die berufliche­n Anforderun­gen und Belastunge­n vergleichs­weise hoch sind.

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