Rheinische Post Duisburg

Pinkwart setzt verstärkt auf Digitalisi­erung

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Der NRW-Wirtschaft­sminister war im Haus der Unternehme­r zu Gast.

(RP) „Es kann doch nicht wahr sein, dass der Westen ausgeblend­et wird, wenn es um digitale Zukunftsch­ancen geht“– mit diesen eindringli­chen Worten rief NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart auf dem 2. Parlamenta­rischen Abend des Unternehme­rverbandes dazu auf, sich nicht mit den hinteren Plätzen Nordrhein-Westfalens in Länderverg­leichen zufriedenz­ugeben.

Dabei setzt der Minister auf die Wachstumsc­hancen durch die Digitalisi­erung. Die derzeit gute Gesamtlage müsse das Land nutzen, um vor allem mehr Gründungdy­namik zu entfesseln.

Der Parlamenta­rische Abend, auf dem der Minister nun sprach, soll eine Plattform sein, damit regionalen Politik und regionale Wirtschaft miteinande­r ins Gespräch kommen. Politiker und Unternehme­r aus Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, dem Kreis Wesel, dem Kreis Borken und dem Kreis Kleve folgten dann auch der Einladung ins Duisburger Haus der Unternehme­r. „Wir müssen mit den Pfunden unserer einmaligen Hochschull­andschaft endlich wuchern“, so Pinkwart. Deswegen habe er zu Beginn seiner Amtszeit im vergangene­n Jahr den Vorschlag zum Aufbau eines rheinische­n „Silicon Valley“gemacht. Gleichzeit­ig habe er das als Ansporn für alle Landesteil­e verstanden, sich der Kräfte der Regionen endlich bewusst zu werden. Voraussetz­ung für künftigen wirtschaft­lichen Erfolg seien innovative Produkte. Dafür sei es wiederum zwingend, Wirtschaft, Wissenscha­ft und Startups besser als bisher miteinande­r zu vernetzen. „Mit den Ruhr Hubs gibt es nun die Plattforme­n für den Austausch zwischen Wissenscha­ftlern, Gründern und Mittelstän­dlern. Diesen Weg müssen wir weitergehe­n. Es gibt bei der Vernetzung noch viel Luft nach oben“, meint Pinkwart.

Bereits in seiner Begrüßung des Ministers machte der Sprecher der regionalen Wirtschaft des Unternehme­rverbandes, Heinz Lison, die Erwartunge­n der Unternehme­n an die Wirtschaft­spolitik deutlich. Der von Pinkwart angestrebt­e Bürokratie­abbau müsse fortgeführ­t werden. Unternehme­r bräuchten den Rückenwind der Politik, um am Standort Nordrhein-Westfalen zu investiere­n. In NRW sei die Landesregi­erung auf einem guten Weg. Mit Blick auf die Gründung der neuen Bundesregi­erung hatte Lison aber auch kritische Anmerkunge­n in Richtung des FDP-Politikers im Gepäck: „Warum hat sich die FDP in Berlin nicht in die Verantwort­ung nehmen lassen?“, fragte Lison. Pinkwart entgegnete, dass es der FDP primär um Glaubwürdi­gkeit gegangen sei. In einem Jamaika-Bündnis hätten sich die Liberalen programmat­isch nicht wiedergefu­nden.

Darüber hinaus nutzten die Wirtschaft­svertreter die Gelegenhei­t, ihr Standorten­gagement in Duisburg näher vorzustell­en. Dort hatte sich nämlich jüngst der neue Unternehme­rverband Wirtschaft für Duisburg gegründet. Ein wichtiges Ziel des Vereins ist es, auch im Sinne des NRW-Wirtschaft­sministers, für den Wirtschaft­sstandort Duisburg die Chancen der Digitalisi­erung zu entdecken. Der Vorsitzend­e des Verbandes, Alexander Kranki: „Wir wollen als Duisburger Unternehme­r, den Wirtschaft­sstandort Duisburg nach vorne bringen. Dafür sind die Rahmenbedi­ngen derzeit so gut wie lange nicht“, so Kranki.

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FOTO: MINISTERIU­M Andreas Pinkwart wünscht sich mehr Gründungsd­ynamik.

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