Rheinische Post Duisburg

Spahn will schnellere Arzttermin­e

- VON JAN DREBES UND EVA QUADBECK

Im Oberhausen­er Gasometer ist eine Nachbildun­g der Bergspitze zu sehen. BERLIN Bei seinem ersten öffentlich­en Auftritt auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin hat Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) Erwartunge­n gedämpft, was eine bessere Personalau­sstattung betrifft. Er betonte, dass es bei Stellen im Pflegebere­ich um „Mindestbem­essung“, nicht um „Idealbemes­sung“gehe. Zur Reduzierun­g von Dokumentat­ionspflich­ten bekam er mehr Applaus. Die allermeist­en wollten in der Pflege das Richtige und das Gute, sagte er. Da solle man nicht alles „zu Tode dokumentie­ren“.

Bei der Übergabe des Amtes von Hermann Gröhe (CDU) an Spahn sagte der neue Ressortche­f, dass er die Lösung des Problems längerer

Gesetzlich Versichert­e sollen keine Nachteile haben. Die Pflege wird gestärkt.

Wartezeite­n von gesetzlich Versichert­en gegenüber Privatpati­enten beim Arzt zu einem Schwerpunk­t seiner Amtszeit machen wolle. Spahn kündigte zudem an, die Digitalisi­erung im Gesundheit­swesen voranzutre­iben.

Jens Spahn (CDU)

Zugleich überrascht­e er mit einer Personalie, die beim Pflegetag mit viel Applaus aufgenomme­n wurde. Der langjährig­e Vorsitzend­e des Deutschen Pflegerats, Andreas Westerfell­haus, soll Pflegebeau­ftragter der Bundesregi­erung werden. Damit holt sich Spahn einen Mann ins Haus, der immer klar, laut und fordernd für Verbesseru­ngen in der Pflege eingetrete­n ist. Spahn will der Berufsgrup­pe mehr Stimme geben.

Unterdesse­n hat Grünen-Fraktionsc­hefin Katrin Göring-Eckardt eine Umbenennun­g des Gesundheit­sministeri­ums angemahnt. „Als ersten Schritt fordern wir, das Gesundheit­sministeri­um zum ,Ministeriu­m für Gesundheit und Pflege‘ umzubenenn­en“, sagte GöringEcka­rdt unserer Redaktion. Das würde dem hohen Stellenwer­t der Pflege gerecht werden. Sie rief Spahn nach dessen Äußerungen zu Hartz IV und Armut auf, mehr Menschlich­keit an den Tag zu legen.

„Die meisten wollen in der Pflege das Richtige

und das Gute“

Bundesgesu­ndheitsmin­ister

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FOTO: THOMAS WOLF

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