Sana-Klinik: Folgenschwere Fehldiagnose
Wegen einer Blinddarmentzündung wurde Kristin Wolko in Düsseldorf operiert. Stunden zuvor schickte das SanaKlinikum die 39-Jährige noch nach Hause.
WEDAU Schlechte Erinnerungen hat Kristin Wolko an die vergangene Samstagnacht in der Sana-Klinik am Kalkweg in Wedau. Wegen starker Bauchschmerzen und Übelkeit ließ sich die 39-Jährige von Lebensgefährtin Nadine Wolko in die Notaufnahme bringen. „Schon am Abend hatte ich Schmerzen. Nach mehreren Stunden, die ich im Bad verbracht hatte, haben wir uns entschieden, ins Krankenhaus zu fahren. Um 5.36 Uhr kamen wir in die Notaufnahme“, berichtet Wolko.
„Die Patientin erhielt
noch in der Notaufnahme eine Schmerztherapie“
Ute Kozber
Klinik-Sprecherin
Die Rheinhauserin musste sich ihren Angaben zufolge weiter übergeben. „Mir wurde Blut abgenommen. Dazu habe ich unter anderem Schmerzmittel erhalten“, sagt sie. Am Sonntagmorgen gegen 11 Uhr soll sie entlassen worden sein. „Es wurden noch Ultraschall-Tests gemacht. Wenn die Schmerzen in den nächsten Tagen nicht nachlassen, sollte ich bei meinem Hausarzt eine Magenspiegelung machen“, so Wolko, die von Beruf aus Sicherheitsbetreuerin in Düsseldorf ist.
Auf Nachfrage war für das Krankenhaus zu diesem Zeitpunkt eine Blinddarmentzündung nicht zu er- kennen: „Sowohl die fachärztlichen Untersuchungen als auch die Ergebnisse von Ultraschall und Labor waren im Hinblick auf eine Blinddarmentzündung unauffällig. Die Patientin erhielt noch in der Notaufnahme eine Schmerztherapie“, sagt Sprecherin Ute Kozber. Nachdem sie entlassen wurde, verbesserte sich ihr Zustand aber nicht. „Am späten Nachmittag haben wir uns auf den Weg nach Düsseldorf gemacht“, sagt Kristin Wolko. Im Sana-Krankenhaus in Benrath wurde nach Untersuchungen eine Blinddarmentzündung festgestellt. „Nachdem sie sich die Ergebnisse angeschaut hatten, wurde der OPTisch schon vorbereitet“, sagt sie. Die Operation am entzündeten Blinddarm verlief ohne Komplikationen. Am Dienstag konnte die 39Jährige die Benrather Klinik verlassen. Sie erhebt zudem weitere Vorwürfe: „Schon bei der Anmeldung wurde ich mit Magen-Darm-Problemen abgestempelt. Das Personal an der Anmeldung sollte keine Diagnosen stellen. Sie sind schließlich keine Ärzte“, so Wolko. Das kann Sana-Klinik-Sprecherin Ute Kozber nicht bestätigen: „Bei der Anmeldung werden nur die von den Patienten beschriebenen Beschwerden aufgenommen. Es haben zwei Ärzte aus zwei Fachdisziplinen alle diagnostischen Möglichkeiten durchgeführt.“Kristin Wolko will rechtliche Schritte gegen das SanaKlinikum in Betracht ziehen.