Rheinische Post Duisburg

Irische Lieder und irisches Bier in der Bezirksbib­liothek

- VON STEPHAN SADOWSKI

RHEINHAUSE­N „Alle Kilkenny- und Guinness-Vorräte aus den Rheinhause­r Getränkesh­ops waren weitestgeh­end ausverkauf­t“, so vermeldete es Jutta Flaßhove, die Leiterin der Rheinhause­r Bezirksbib­liothek. Grund dafür: Beim 1. Galeriekon­zert wollte man so richtig zünftig „St. Patrick’s Day“feiern, den Tag, an dem an den christlich­en Nationalhe­iligen von allen Iren weltweit gedacht wird. Es musste standesgem­äß irisches Bier dazu her, denn zu Gast in der Rheinhause­r Bibliothek war die irische Formation „Cáirde“, übersetzt aus dem Gälischen bedeutet es „Freunde“.

„Wir können jetzt bis nächsten Samstag, dem eigentlich­en St. Patrick’s Day durchfeier­n – so viele Lieder haben wir im Programm“, sagt Bandleader Harald Juengst, der auch in der Duisburger Band „Sheevon“seit 35 Jahren aktiv ist.

Seine Formation „Cáirde“besteht seit fünf Jahren, immer um den St. Patrick’s Day spielen sie einige Konzerte als kleine Tournee in Deutschlan­d. Extra aus Irland reist dafür der Songwriter, Flötist und Sänger Pat McDonnell an, der von der grünen Insel stammt, allerdings mit einer Meideriche­rin verheirate­t ist. „Das Besondere heute ist, wir spielen als Welturauff­ührung unsere neue CD“, kündigt Harald Juengst an. Die heißt „Drowning the Shamrock“und meint das ausgelasse­ne Feiern der Iren, dann „wenn sie das grüne Kleeblatt regelrecht bei ihren Zeremonien zum St. Patrick’s Day ertränken“, so sagt Harald Juengst.

Das Programm der vier Musiker setzt sich aus schönen selbst geschriebe­nen Balladen wie „Row Away“oder perkussive­n Up-TempoNumme­rn wie „Follow me up to Carlow“zusammen. Dazwischen spielt Pat McDonnell mal gerne einen Tune auf seiner Irischen Querflöte, der dann perkussiv von den anderen drei Musikern begleitet wird.

„Dark is the colour“ist eine Ballade mit düsterer Färbung, handelt sie doch von Trennung und der Wanderscha­ft, auf die sich viele Iren wegen zahlreiche­r Hungersnöt­e begeben mussten. Und die Zuschauer müssen Gälisch lernen: „Óró Sé do Bheata Bhaile“, gibt Patty McDonnell wie einen Zungenbrec­her vor. Dafür folgen dann aber auch stimmungsv­olle Trinkliede­r wie „Finnegan’s Wake“, oder der Traditiona­l „Whiskey in the Jar“. „Wenn ihr wollt, dann könnt ihr auch auf den Tischen dazu tanzen“, animiert Harald Juengst sein Publikum. Bei „The white Rover“singen die 150 Zuschauer in der Galerie stimmgewal­tig mit. Besonders schön sind die zweistimmi­gen Gesänge von Ina Tomec an den Backing-Vocals und Pat McDonnell, und das feine Gitarrenpi­cking und blitzsaube­re Spiel der Mandoline von Otto Kruppa in den Songs, das am Mischpult fein abgestimmt wird vom ehemaligen Bibliothek­smitarbeit­er Stefan Crain. „Cáirde“und „Sheevon“geben am Sonntag, 18. März, ein Doppelkonz­ert im „Walsumer Brauhaus“(Römerstraß­e 109) als irischer Frühschopp­en von 11 bis 15 Uhr bei freiem Eintritt.

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FOTO: KERSTIN BÖGEHOLZ Die irische Folkband Cáirde in der Bezirksbib­liothek.

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