Irische Lieder und irisches Bier in der Bezirksbibliothek
RHEINHAUSEN „Alle Kilkenny- und Guinness-Vorräte aus den Rheinhauser Getränkeshops waren weitestgehend ausverkauft“, so vermeldete es Jutta Flaßhove, die Leiterin der Rheinhauser Bezirksbibliothek. Grund dafür: Beim 1. Galeriekonzert wollte man so richtig zünftig „St. Patrick’s Day“feiern, den Tag, an dem an den christlichen Nationalheiligen von allen Iren weltweit gedacht wird. Es musste standesgemäß irisches Bier dazu her, denn zu Gast in der Rheinhauser Bibliothek war die irische Formation „Cáirde“, übersetzt aus dem Gälischen bedeutet es „Freunde“.
„Wir können jetzt bis nächsten Samstag, dem eigentlichen St. Patrick’s Day durchfeiern – so viele Lieder haben wir im Programm“, sagt Bandleader Harald Juengst, der auch in der Duisburger Band „Sheevon“seit 35 Jahren aktiv ist.
Seine Formation „Cáirde“besteht seit fünf Jahren, immer um den St. Patrick’s Day spielen sie einige Konzerte als kleine Tournee in Deutschland. Extra aus Irland reist dafür der Songwriter, Flötist und Sänger Pat McDonnell an, der von der grünen Insel stammt, allerdings mit einer Meidericherin verheiratet ist. „Das Besondere heute ist, wir spielen als Welturaufführung unsere neue CD“, kündigt Harald Juengst an. Die heißt „Drowning the Shamrock“und meint das ausgelassene Feiern der Iren, dann „wenn sie das grüne Kleeblatt regelrecht bei ihren Zeremonien zum St. Patrick’s Day ertränken“, so sagt Harald Juengst.
Das Programm der vier Musiker setzt sich aus schönen selbst geschriebenen Balladen wie „Row Away“oder perkussiven Up-TempoNummern wie „Follow me up to Carlow“zusammen. Dazwischen spielt Pat McDonnell mal gerne einen Tune auf seiner Irischen Querflöte, der dann perkussiv von den anderen drei Musikern begleitet wird.
„Dark is the colour“ist eine Ballade mit düsterer Färbung, handelt sie doch von Trennung und der Wanderschaft, auf die sich viele Iren wegen zahlreicher Hungersnöte begeben mussten. Und die Zuschauer müssen Gälisch lernen: „Óró Sé do Bheata Bhaile“, gibt Patty McDonnell wie einen Zungenbrecher vor. Dafür folgen dann aber auch stimmungsvolle Trinklieder wie „Finnegan’s Wake“, oder der Traditional „Whiskey in the Jar“. „Wenn ihr wollt, dann könnt ihr auch auf den Tischen dazu tanzen“, animiert Harald Juengst sein Publikum. Bei „The white Rover“singen die 150 Zuschauer in der Galerie stimmgewaltig mit. Besonders schön sind die zweistimmigen Gesänge von Ina Tomec an den Backing-Vocals und Pat McDonnell, und das feine Gitarrenpicking und blitzsaubere Spiel der Mandoline von Otto Kruppa in den Songs, das am Mischpult fein abgestimmt wird vom ehemaligen Bibliotheksmitarbeiter Stefan Crain. „Cáirde“und „Sheevon“geben am Sonntag, 18. März, ein Doppelkonzert im „Walsumer Brauhaus“(Römerstraße 109) als irischer Frühschoppen von 11 bis 15 Uhr bei freiem Eintritt.